Keep moving forward, sagen sie. Stattdessen holt es mich immer wieder ein, das Gefühl, still zu stehen. Es geht nicht voran, die Ziele schweben immer noch in unerreichbarer Nähe. Die Welt sehen, erfolgreich sein. Sport treiben, immer motiviert, immer für die Herausforderung bereit. Gesund essen, dem Brownie widerstehen zu können. Sich nicht streiten, immer dankbar sein. Ausgeglichen, glücklich sein. Wieso sieht das bei Anderen so leicht aus?
We always crave what we dont have, sagen sie, altklug. Sie haben aber ja auch bereits alles. Mit 19 schon die ganze Welt gesehen. Mit 20 schon vom Bloggen leben können, am besten noch ein Buch geschrieben haben. Die Givenchy Antigona steht abreisebereit auf dem Schreibtisch, ab nach New York. Und ich? Ich sitze hier und alles ist wie immer. Wo ist mein Abenteuer? Die Ergebnisse meiner großen Träume? Habe ich einen Fehler gemacht? Hätte ich auch einfach in ein anderes Land fliegen, in eine andere Stadt ziehen sollen?
Ich lebe unter einer Kuppel aus Glas, meiner eigenen Welt mit meinen Träumen, meinen Regeln. Wenn etwas schief geht, habe ich versagt. Wenn es nicht klappt, ist es meine Schuld. Bei Enttäuschungen bin ich am Boden zerstört. Dann hör auf, immer so große Erwartungen zu haben, flüstert meine innere Stimme. Hör auf, immer alles zu planen!
Viel zu groß geträumt. Geht das überhaupt? Dream Big, sagen sie. A negative mind will never give you a positive life. Aber irgendwann laufe ich Gefahr, nur noch zu träumen. Ich baue Luftschlösser, ärgere mich, wenn sie in sich zusammen fallen. Dabei liegt es vielleicht gar nicht immer an mir, an uns. Nur weil wir uns unsterblich fühlen, heißt das nicht, dass wir verschont werden.
Und dann steht sie vor mir, die Erkenntnis. Es muss gar nicht immer alles perfekt sein. Es gibt auch einen Plan B. Bei dem ich nicht völlig übersehe, was ich alles habe. Bei dem ich erkenne, dass vielleicht jeder Tag bereits mein Abenteuer ist.
Be patient, the best things happen unexpectedly!, ruft Tumblr mir zu, und ich rufe: Ja, natürlich! Always believe something wonderful is going to happen, lächelt Pinterest, und ich strahle zurück.
Mein Plan für die Zukunft, mit Enttäuschungen umzugehen: sich selbst nicht so ernst nehmen. Mehr auf sich zukommen lassen. Sich distanzieren von dieser chromweißen Instagram welt, in der jeder so selbstverständlich seine Träume lebt. Luftschlösser bauen, und einen Plan B haben, wenn sie in sich zusammen fallen. Oder gar keinen Plan. Dankbar sein. An sich arbeiten. Vertrauen.
If ‘Plan A’ didn’t work: the alphabet has 25 more letters!
Ein tolles Motto! Das sollte man sich echt immer vor Augen halten. 🙂 Liebe Grüße, Lizzy
lindthings.blogspot.com