
Fast jede Frau hat eine Schwäche für sie – Taschen. Besonders hoch lassen unsere Herzen die Designer Taschen schlagen, die die Modewelt beeinflussen und fast immer Vorbild für die günstigen Ableger von Modeketten wie H&M, Zara und Co sind. Schaut man näher hinter die Kulissen der Marken entdeckt man allerdings weit mehr als Glamour: Designer Taschen und ihre Trägerinnen scheinen fast schon in einer eigenen Welt zu leben, in der nicht Immobilien oder Autos als Wertanlage gelten, sondern Taschen. Der ‘Aktienhandel’ für Fashionista’s bringt manche sogar so weit, um die halbe Welt zu jetten, nur um das gewünschte Modell in den Armen zu handeln. Viele Produkte der von mir aufgezählten Marken werden als Wertpapiere gehandelt, bei denen sich der Preis ändert und bei denen der Satz “This bag is an investment piece” eine ganz neue Bedeutung bekommt.
Versteht mich nicht falsch – ich liebe Taschen, und Designer Stücke ganz besonders. Auch ich denke, dass fast alle Modelle durch ihre klassischen Schnitte zu zeitlosen Schönheiten werden, die zurecht ihre Faszination und ihren Hype auslösen. Dennoch sind so hohe Preise (und bis zu der Recherche für diesen Post war mir gar nicht bewusst, wie hoch genau!) in meinen Augen fast nie gerechtfertigt. Bei diesen extremen Geldsummen finde ich es außerdem erstaunlich und auch erscheckend, wie präsent und “normal” so hochpreisige Stücke auf Instagram und Co vertreten sind. Ich für meinen Teil hoffe, dass ich nie auf mein Leben zurück blicken und mir eingestehen muss, 6000 Euro für eine Tasche ausgegeben zu haben (anstatt damit eine Weltreise zu unternehmen zum Beispiel), denn das ist in meinen Augen einfach dekadent. Trotzdem finde ich, es macht Spaß für eine gewisse Zeit in diese Welt einzutauchen, über die Modelle zu recherchieren und auch ein bisschen zu träumen. Daher habe ich für euch die beliebtesten Marken, die Modelle, die mir von ihnen am Besten gefallen und deren Preise heraus gesucht. Viel Spaß beim Lesen & Träumen!

Givenchy. Hubert de Givenchy entwarf 1961 das Kleine Schwarze für Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffany und schuf damit einen der größten Modeklassiker der Modegeschichte. Doch nicht nur dafür sollten wir ihm dankbar sein – denn die Givenchy Antigona, die ihr auf den Bildern seht, ist in meinen Augen ebenfalls sehr anbetungswürdig. Lady like und klassisch, und dabei absolut zeitlos – ein echter Traum!
Preise: Antigona Small ca. 1350 Euro, Medium ca 1600 – 1900 Euro

Louis Vuitton. Obwohl die Louis Vuitton Neverfull erst 2007 ihren ersten großen Auftritt feierte, gilt sie heute als eine der meist begehrtesten und gekauften Totes. Gerade bei jüngeren Mädchen erfreut sich die Marke großer Beliebtheit – was zuweilen zu einem kleinen LV Overkill führen kann. Auch machen es zahlreiche Fälschungen schwer, die Marke immer noch mit ausschließlich positiven Attributen in Verbindung zu bringen. Nichts desto trotz bin ich ein Fan der Marke und ziehe den Hut vor der Tatsache, so ein charakteristisches Design und Monogramm erschaffen zu haben. Am schönsten finde ich das Modell Neverfull, wie ihr sie oben auf dem Bild seht – ohne das ewige LV, sondern nur mit dem typischen Schachbrett-Muster. Ob ich Damier Ebene (braun) oder Damier Azur (hell) schöner finde, kann ich je nach Jahreszeit nie entscheiden.
Preise: Neverfull GM (größte Größe): 945 Euro

Michael Kors. Ich liebe Michael Kors Werbungen, die Produkte und das Design der Marke! Mit dem gold-glänzenden MK Logo hat sich die Marke vor allem in den letzten Jahren auf dem Markt etabiliert und gilt als sportlich-chick, modern und gleichzeitig klassisch. Vor allem gut finde ich, dass MK trotz des ‘günstigen’ Preises (natürlich nur günstig im Vergleich mit den Preisen der anderen Marken!) nur sehr hochwertige Materialien verwendet und die Qualität sehr ernst nimmt. Seit 5 Monaten besitze ich selbst eine Tasche der Marke und kann guten Gewissens sagen: es stimmt, was versprochen wird. An meiner Tasche befindet sich nicht ein Kratzer; sie ist schmutzabweisend und jede Naht sitzt bombenfest. Wenn ich da von abgerissenen Henkeln bei Louis Vuitton lese – ich habe selbst schon Erfahrungen mit abgeblättertem Innenfutter bei der LV Speedy gemacht – bin ich nur noch überzeugter von MK Produkten. Bei Bedarf würde ich mir jederzeit wieder eine Tasche kaufen. Vor allem die Selma Satchel, die ihr auf den Bildern seht, finde ich super schön.
Preise: Selma Satchel ca. 360 Euro


Céline. Phoebe Philo, Creative Director von Céline, entwarf die charakteristische Form der Céline Taschen. Die Mini Luggage, die ihr als kleine Nano Version auf den rechten Bildern der Collage seht, bringt den großen Durchbruch und wird den meisten von euch bekannt sein. Es folgen die Modelle Trio, Trapeze und Phantom (letztere links auf der Collage zu sehen) als die neuen It-Bags. Große Logos sind bei dieser markanten Form überflüssig und die Taschen werden trotz sehr hoher Preise überall gekauft. Ich habe bereits davon gelesen, dass bereitwillige Käufer teilweise monatelang auf der Warteliste stehen müssen, um ihre eigene Céline in den Händen zu halten, und dass auch heute noch Blogger nach Paris fliegen, um vor Ort ihr Schätzchen entgegen zu nehmen. Denn eins macht die Taschen besonders begehrlich: Sie sind nur in wenigen Céline Stores erhältlich, nicht in (Edel-)Kaufhäusern und schon gar nicht im Internet. Dieser daraus resultierende Haben-Wollen-Effekt macht sich bemerkbar: Die Céline Taschen sind neben LV seit 2012 die am meisten kopierten und gefälschten Taschen der ganzen Welt.
Preise: Trio Bag 600 – 800 Euro; Mini Luggage, Trapeze und Phantom um die 2000 Euro

Chanel. Als die klassische Flap-Bag mit dem Steppmuster (oben rechts in der Collage die Dumbo Version) 2008 für ‘läppische’ 1500 Euro über die Ladentheke ging, wollte sie niemand haben. Die überaus clevere Strategie von Chanel? Preise erhöhen! Dazu wird ein (künstlicher) Engpass vorgetäuscht, dass heißt, es wird so getan, als ob es nur wenige Taschen zu kaufen gäbe. Und schon sind Le Boy Bag (unten rechts und links auf dem Bild) und die Flap Bag endlich auch bei der jugen Elite sowie bei den Hollywood Stars beliebt. Dass diese Strategie immer noch funktioniert, zeigt Chanel 2014: Eine erneute Preiserhöhung treibt Fashionistas weltweit die Tränen in die Augen. Somit sind wir in 6 Jahren bei einer Preissteigerung von 140 %! Heute sind sie beliebter denn je.
Preise: 3000 – 6000 Euro

Prada. “Fashion is an instant language” – sagte einst die Prada-Mitinhaberin Miuccia Prada, die gleichzeitig der kreative Kopf hinter dem Milliarden-Imperium ist. Und wie recht sie hat! Die Prada Saffiano Lux Tote ist eine meiner liebsten Taschen Klassikern (links auf den Bildern). Egal in welcher Farbe, diese wunderbare Form scheint mir wirklich eine Tasche zu sein, mit der man sein Leben lang Freude hat. Doch auch die Prada Saffiano Cuir Small Double Bag, rechts auf der Collage, kann sich sehr gut sehen lassen. Diese beiden Modelle sind jedenfalls meine absoluten Favoriten der Marke, und wäre da nicht der Preis, hätte ich mir schon längst eine zugelegt.
Preise: Prada Saffiono Lux Tote ca. 2400 Euro, Saffiano Cuir Small Double Bag ca. 2700 Euro

Chloé. Die Marcie Medium Bag, die ihr links auf den Bildern seht, gibt es schon länger und ist seit Jahren einer meiner heimlicher Favoriten. Die Form ist so wahnsinnig lässig, und ich mag es, dass man diese Tasche nicht sehr oft auf der Straße sieht. Chloé’s neustes Design kann sich allerdings ebenfalls sehen lassen und ist vor allem unter Bloggern wieder sehr beliebt: Die Drew Bag hat eine sehr schöne, moderne Form. Chloé sehe ich als Bag-Brand als eine angenehm unaufdringliche Konkurrenz, die es nicht nötig hat, durch große Logo Emblems oder Riesen-Werbe-Kampagnen auf sich aufmerksam zu machen.
Preise: Marcie Medium Bag 1400 Euro, Drew Bag je nach Ausführung und Leder 1200 – 1900 Euro

Yves Saint Laurent ist ebenfalls eine Marke, die mit ihrem auffälligen Logo und klassichen Taschen-Träumen ganz oben in der hochpreisigen Fashion-Liga mitspielt. Neben der Saint Laurent Sac de Jour Bag (rechts oben auf der Collage), die an die zeitlose und genauso unbezahlbare Birkin Bag von Hermès erinnert (und ich meine wirklich unbezahlbar – bis zu 144.000 Euro!!), erfreut sich vor allem die Crossbody Bag Classic Monogramme (links auf der Collage) bei Bloggern großer Beliebtheit. Auch ich finde Crossbody Bags sehr praktisch, und die goldenen Henkel und die Quaste machen die Tasche, die auch als Clutch getragen werden kann, in meinen Augen zu einem besonderen Hingucker. Doch auch wenn viele der Meinung sind, dass YSL Taschen eine sehr gute Investition sind, könnte ich mich nie dazu durchringen so viel Geld für eine Clutch bzw. eine so kleine CrossbodyBag auszugeben.
Preise: Saint Laurent Sac de Jour Bag ca. 1750 Euro, Crossbody Bag Classic Monogramme ca. 1400 Euro

Stella McCartney. Ehrlich gesagt hatte mich ich bis zum letzten Sommer nie wirklich für die Marke McCartney interessiert, und außer ein paar Infos aus InStyle Artikeln wusste ich auch nicht viel über sie. Bis sie vor ein paar Monaten plötzlich von jedem namenhaften Arm baumelte: Die Falabella Bag. Damit hatte die Tochter des Beatles Sänger Paul McCartney (erfolgreiche Familie, oder?!), die 2001 ihr eigenes ModeLabel gründete, den großen Coup gelandet. Während dieser Zeit habe ich so unglaublich viele Mädels mit Dupes in Frankfurt herum laufen sehen, dass ich es fast gar nicht glauben konnte. Die Falabella Bag hat aber wirklich etwas Besonderes. Mit ihren Ketten, die gleichzeitig als Henkel fungieren, sticht sie aus der Masse heraus, und die Beutelform sieht schön lässig aus. Durch das weiche Material kann sie außerdem als Clutch getragen werden und ist daher vielseitig einsetzbar. Und nicht nur im Design ist diese Tasche ungewöhnlich: Sie ist komplett vegan und somit ethisch auch von Veganern trag- und vertretbar. Ja, ihr habt richtig gehört: Das ist kein Leder, sondern PVC. McCartney benutzt dies für alle ihre Taschen, da sie selbst strikte Veganerin ist. Viele Leute regen sich allerdings auf, warum die Taschen dann trotzdem noch so teuer sind – manche der PVC Clutches kosten bis zu 2000 Euro. Doch wie ich gerade wieder in Foren lesen konnte, wird Stella in diesem Punkt schwer verteidigt. “I am rich, and vegan, and I want to feel luxurious, too”, heißt es dort – herrlich, oder? Ich finde es jedenfalls eine sehr gute Sache, denn gerade im High End Bereich der Accessoires müssen noch viel zu viele Tiere leiden (vor allem Nerze, Schlangen etc, die nur für die Taschen getötet werden).
Preise: Falabella Bag ca. 750 Euro
Wie immer nach dem Erstellen einer solchen Liste fällt mir am Ende immer auf, was ich alles vergessen habe: Gucci, Ralph Lauren, Balenciaga, Maison Martin Margiela und viele mehr. Aber vielleicht kommen diese einfach in einem zweiten Teil. Meine Favoriten dieser Liste? Prada, Chloe und als “preisgünstigste” Alternative eindeutig Michael Kors. Für die tierfreundliche Hintergrundgeschichte gibt es aber natürlich ein extra Plus für Stella McCartney. Wie steht ihr zu Designer-Taschen?
All pictures via Pinterest, Collages self made.