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Mir schwirrt der Kopf. Es ist 22:56 Uhr und fast zeitgleich erhalte ich fünf Nachrichten mit beinahe identischem Inhalt: Geht es dir gut? Dazu eine besorgte Mail von meiner Heimat-Universität. Natürlich schrillen bei mir sofort sämtliche Alarm-Glocken. Es folgen hektische Unterhaltungen auf Whats App, besorgte Telefonate. Und im Hintergrund von allem läuft der Tagesschau Live Ticker, der mit jeder Minute weitere schockierende Details ans Tageslicht bringt. Was ist nur los mit der Welt? An Tagen wie diesen glaube ich, sie bricht auseinander.

Geiselnahmen. Schießereien. Explosionen. Das ist Krieg – mitten in einem zivilisierten, demokratischen Europa. In einem Land, in dem man sich vor einigen Jahren noch sicher fühlte. Es ist nach Mitternacht, und der Drang laut zu schreien wird stärker. Wir alle fühlen uns verbunden in einem Horror, der die Vorstellungskraft übersteigt. Meine Gedanken sind bei den betroffenen Familien. Bei dem Land, in dem ich jetzt 3 Monate leben durfte. Ich habe sowohl deutsche als auch französische Freunde, deren Familien in Paris leben, oder die gerade dort sind. Und auch wenn wir in diesem Moment nur durch den Bildschirm kommunizieren, spüre ich ihre Angst bis hier hin. Die Stadt der Lichter liegt im Dunkeln.

In zwei Wochen wollten meine beste Freundin und ich unser Wiedersehen in Paris feiern. Die Trauer, die ich jetzt empfinde, ist – selbstverständlich – weit mehr als die Enttäuschung über einen geplatzten Wochenendtrip. Es ist vielmehr die Trauer über so viel Unmenschlichkeit, Grausamkeit und Gottlosigkeit in dieser Welt. Und furchtbare Angst davor, was noch passieren wird.

Schreiben hilft, auch wenn es nur diese paar Worte sind. Es löst die Gedanken aus meinem Kopf. Es ist halb 3 Uhr nachts, mittlerweile der 14. November 2015. Die Welt verharrt still. An Tagen wie diesen glaube ich, sie bricht auseinander.

128 Menschen sind tot. Ich bin fassungslos.

#prayforparis

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