
Ich habe eine Schwäche für die Geschichte von Mode. Wikipedia-Artikeln, die die Erfinder großer Marken und Modehäuser behandeln, bin ich komplett verfallen. Wem es ähnlich geht, kann hier gern noch einmal die Geschichten hinter den Designern der bekanntesten Parfums und Designerhandtaschen nachlesen. Heute geht es um die Geschichte hinter den Designerschuhen, die wir alle kennen und heimlich lieben. 🙂
Charlotte Olympia. Es gibt in meinen Augen kaum eine Designerin, die in ihren Entwürfen so kreativ und fantasievoll ist, wie Charlotte Olympia. Bereits vor Jahren entdeckte ich ihre ausgefallenen Highheelkreationen in einer Glamour und – ich kann mich noch genau daran erinnern! – war hin und weg. In allen Bereichen, in denen sie produziert, hat sich sich ihr Markenzeichen angeeignet. Ihre Clutchs sind zum Beispiel immer sehr ausgefallen – in Formen von Büchern, Parfum Flakons, Tieren oder durchsichtige Quadrate. Ihre Flats sehen aus wie kleine Kätzchen („Kitty Flats“) – I’m so in love! Und typisch für ihre Highheels sind ein halber Plateau, oft auch in einer anderen Farbe, und ein goldenes Spinnennetz auf der Rückseite der Sohle. Auch wenn viele Entwürfe nicht alltagstauglich sind: Daumen hoch für so viel Kreativität und Individualität!


Jimmy Choo. Als Sohn eines Schuhmachers kam der gebürtige Malaysier schon früh mit dem Handwerk in Kontakt. Nachdem er in England studiert hatte und seine ersten Modelle heraus brachte, wurde seine Marke schnell durch einige Features in der Vogue und durch Prinzessin Dianas Vorliebe für seine Schuhe berühmt. Das Unternehmen wuchs und wuchs, und irgendwann sah Choo ein, dass er expandieren musste. Zuvor hatte er nur wenige Schuhe pro Woche per Hand hergestellt, und nun beauftragte er aufgrund der wachsenden Nachfrage italienische Schuhmacher, um ihm bei der Produktion zur Hand zu gehen. Weil ihm Qualität so enorm wichtig ist, wurden seine Schuhe immer gefragter, und das Unternehmen immer größer. Da dies jedoch nicht länger seinen Vorstellungen entsprach, verkaufte er es und kehrte zurück zu dem, was ihm wirklich wichtig ist: Heute besitzt er eine kleine Boutique in London, in der er die Schuhe höchstpersönlich herstellt – und das ist glaube ich von keinem anderen hier vertretenen Designer zu behaupten – und unterrichtet dabei auch noch eine Auswahl an Designstudenten in der Kunst, Schuhe von Hand herzustellen. Choos ganze Lebensgeschichte ist mir total sympathisch und ich hätte nicht gedacht, dass sich hinter einer so großen Marke so eine schöne Geschichte steckt.
Manolo Blahnik verdankt seinen weltweiten Erfolg zu großen Stücken einer Serie bzw. einem Film: Carrie Bradshaw aus Sex and the City ist eine große Verehrerin der Marke und hat nach eigenen Aussagen bereits 40.000 Euro in Schuhe investiert – das Meiste davon in Manolo Blahniks! Im Sex and the City Film – den ich so unglaublich sehr LIEBE – hält Mr Big schließlich mit wunderschönen blauen Manolos um Carries Hand an. Genau diese Schuhe, die ihr übrigens unten rechts und oben links auf der Collage seht, trägt sie ebenfalls auf ihrer Hochzeit und macht ihn damit zu einem Verkaufsdauerbrenner – also nicht im Sex and the City Universum, sondern in der echten Welt. Ich liebe es, wenn Filme, Bücher oder Serien unsere Weltsicht (und sei es nur unser Kaufverhalten) ein wenig beeinflussen und finde die Geschichte hinter den blauen Manolos unglaublich schön!

Tod’s. Charakteristisch für die Marke Tod’s sind ihre butterweichen Lederslipper, deren Sohle aus genau 133 Gumminoppen besteht. Berühmt wurden die Schuhe durch gutes Marketing, da der italienische Unternehmer Diego Della Valle, der den Konzern leitet, seine Schuhe schon früh an Prominente verschenkte, die dann von Paparazzi abgelichtet wurden. Obwohl es keine Highheels, sondern ganz im Gegenteil sehr bequeme Schuhe sind, stehen sie für mich absolut für Wohlstand und einen sehr erwachsenen Stil, den ich hier in meiner Liste nicht missen wollte.

Christian Louboutin. Jeder erkennt ein Paar Louboutin High Heels an ihren typischen Markenzeichen: Sehr hoch, sehr dünn, sehr sexy. Auch wenn Christian Louboutin gebürtiger Pariser ist, verbinde ich seine extravaganten High Heels eher mit Amerika, da ganz Hollywood seine Designs auf den roten Teppichen dieser Welt ausführt. Der Designer war als kleiner Junge fasziniert von einem Schild in einem Pariser Museum: Es zeigte einen durchgestrichenen Pfennigabsatz. Das Schild sollte Damen davon abhalten, mit ihren Absätzen das Parkett zu ruinieren. Aus dieser Faszination wurde schließlich eine große Leidenschaft, aus der mehrere Läden und schließlich internationaler Erfolg resultierte. Angeblich kam der Durchbruch nicht nur, weil plötzlich die Stars am liebsten bei ihm einkauften – sondern weil er in seiner Pariser Filiale ebenfalls immer kostenlosen Kaffee für seine Kunden bereit hielt. Süß, oder? Wie Blair Waldorf schon sagte: Louboutin Peeptoes sind immer die richtige Wahl!

Valentino. Der Preis für den begehrtesten Highheel des ganzen Jahrzehnts geht ohne Zweifel an das Modehaus Valentino. Mit den “Valentino Garavani Rockstud Slingback Pumps”, kurz auch Valentino Rockstuds, revolutionierte Valentino im Jahr 2010 die eigene Marke genauso wie den Highheels-Markt. Dank der Pyramiden-förmigen Nieten und den Riemchen sind sie rockig und elegant zugleich, und galten daher als etwas ganz Neues. Für ihren Erfolg sprechen außerdem noch, dass sie dank der recht niedrigen Absatzhöhe – 10 cm oder auch als Kittenheel – und der Riemchen sehr bequem sein sollen. In den letzten Jahren lösten diese Schuhe einen ähnlichen Hype aus wie die Céline-Taschen und mauserten sich so zum absoluten Verkaufsschlager. Heute gibt es fast alle Farbkombinationen und sogar mit Svarovski-Steinen besetzte Modelle. Ich für meinen Teil finde die Variante in einem klassischen Nude wunderschön!

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