
Hier und hier hatte ich euch bereits meine liebsten Momente und Aktivitäten von meiner kleinen Rom-Reise Ende Juni vorgestellt. Da ich aber immer wieder nach Ratschlägen zu der Anreise, den Preisen etc. gefragt wurde, fasse ich hier noch einmal meine Erfahrungen bezüglich der praktischen Aspekte einer Rom-Reise zusammen.
Die Anreise | Am bequemsten ist selbstverständlich eine Anreise mit dem Flugzeug. Von Deutschlands Großstädten aus werden regelmäßig günstige Flüge angeboten. Wir bezahlten für Frankfurt – Rom mit Lufthansa 130 Euro pro Person – dagegen kann man nichts sagen, finde ich. Was man bei der Reise mit dem Flieger auf keinen Fall unterschätzen sollte, ist die Lage des Flughafens, der sich relativ weit außerhalb befindet. Statt einer Fahrt mit dem Zug ins Zentrum (15 Euro) würde ich eine Fahrt mit dem Bus /Flughafenshuttle empfehlen (5 Euro). Die Fahrt endet am Hauptbahnhof, dauert allerdings mindestens 50 Minuten. Gerade auf dem Weg zum Flughafen für den Rückflug sollte man Warteschlangen vor dem Bus und Stau einplanen, damit man auch wirklich pünktlich seinen Flug erwischt.

Die Unterkunft | In einer Millionenmetropole wie Rom liegen selbst Preise für heruntergekommene Hostels oft weit über dem Budget von Schülern oder Studenten. Was für mich immer noch die allerschönste Alternative ist: Airbnb. Auch in Rom hatte ich wieder unfassbares Glück mit meiner Unterkunft, und nach drei Tagen mit unserer absolut wunderbaren Gastgeberin fast das Gefühl, eine Freundin gewonnen zu haben. Die Wohnung war klein, aber so charmant und stilvoll eingerichtet, wie ich es noch nie gesehen habe. Außerdem so sauber, dass man vom Fußboden hätte essen können!

Unsere Gastgeberin Silvana war ein echter Schatz. Nach unserer anstrengenden Anreise begrüßte sie uns mit einem selbstgemachten, eisgekühlten Milchshake, zog los, um uns Karten für die Tram zu besorgen und führte uns auch sofort zur nächsten Station. Sie empfahl uns ihr Lieblingsrestaurant und beglückte uns jeden Morgen mit einem Frühstück aus Croissants, Stückchen, Obst, Müsli, Joghurt, Kuchen und frisch gepresstem Saft. Als wir uns verabschiedeten, sagte sie uns, dass wir die liebsten Gäste seien, die sie je gehabt hätte – worauf wir erwiderten, dass wir uns keine bessere Gastgeberin hätten wünschen können! Danach zog sie uns ganz kitschig in eine Gruppenumarmung. So sollte Airbnb immer sein! Wer wirklich Interesse an einer tollen Unterkunft in Rom hat, dem leite ich selbstverständlich ihre Kontaktdaten gerne weiter.

Sehenswürdigkeiten | Meine zehn schönsten Must Sees habe ich euch ja bereits verraten. Ein Highlight war auf jeden Fall das Vatikan Musuem – obwohl wir fast nicht hinein gegangen wären! Das lag an den vielen Gerüchten und Ratschlägen, die wir vorher gehört hatten – “Bucht auf jeden Fall ein Ticket im Internet, sonst müsst ihr stundenlang anstehen und zahlt das dreifache!” Wir wollten es trotzdem versuchen und ganz altmodisch an der Kasse vor Ort ein Ticket erstehen. In der Schlange waren wir jedoch von den sogenannten Security Guards so genervt, dass wir am liebsten sofort wieder gegangen wären. Im Sekundentakt wurden wir, wie alle anderen Touristen auf eine unglaublich aufdringliche Art damit bedrängt, dass wir doch bei ihnen Tickets kaufen müssten. “Nur 46 Euro, für Studenten 38! Sonst müsst ihr 4 Stunden warten! Das Büro für die Tickets ist gleich dahinten!” Nachdem wir ablehnten, bekamen wir nicht selten ein “Then fuck you” ins Gesicht geschleudert. Selbstverständlich war das alles nur Betrug.
Insgesamt mussten wir gerade mal 20 Minuten für die Tickets anstehen, die für uns Studenten nur 8 Euro kosteten (ansonsten kostet der Eintritt 16 Euro)! Kein Vergleich also mit den “superbilligen” Tickets der “Security Guards”. Passt also auf, lasst euch nicht bequatschen und kauft nur an offiziellen Kassen!

Essen und Trinken | … war zu meiner Überraschung preiswerter als in Deutschland! Da steht dem Schlemmen ja nichts mehr im Wege. Trinkgeld wird übrigens auf dem Tisch liegen gelassen und nicht beim Bezahlen erwähnt.


Allgemein | Ein wahrer Segen der Stadt: Überall in den Straßen findet man Brunnen, aus denen klares und herrlich eiskaltesTrinkwasser kommt. Ihr müsst also nur stets eine Flasche dabei haben und müsst euch während eurer Rom-Reise nie Wasser kaufen. Ich wünschte, so etwas gäbe es auch in Frankfurt!
Für die deutsche Infrastruktur bin ich dagegen sehr dankbar, denn die italienischen Trams und Busse waren absolut unzuverlässig. Mehr noch: Es gab noch nicht einmal Fahrpläne, und so mussten wir uns immer auf gut Glück an eine Station stellen und hoffen, dass bald etwas käme. Zum Teil fahren die letzten Straßenbahnen bereits gegen 23 Uhr (in einer so riesigen Metropole! Das konnte ich erst einfach nicht glauben!) und diese kleinen Wartehäuschen, die wir aus Deutschland kennen, gibt es auch nicht: Man sitzt einfach auf dem Bürgersteig. Fahrkartenautomaten gibt es ebenfalls nicht, die Tickets werden in kleinen Tabakläden gekauft. Aber Achtung: Die schließen ziemlich früh!
Auch im sonstigen Straßenverkehr muss man aufpassen. Der Verkehr ist rasant und an Zebrastreifen wird prinzipiell nicht gehalten. Unsere liebe Airbnb-“Mama” machte uns vor, wie man über die Straße kommt: Den Arm dem nahenden Auto entgegen strecken und einfach laufen. Das wurde bei uns bei mehrspurigen Straßen oft ein Adrenalinkick für zwischendurch.

Wart ihr schon mal in Rom und habt vielleicht noch weitere Tipps? Schreibt sie gern in die Kommentare!