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Hörbücher? Hörbücher. Hier meine 3 Liebsten

Anzeige – Dieser Beitrag entstand in liebevoller Zusammenarbeit mit audible.

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Wer mich kennt, weiß, dass ich liebend gern lese. Und auch wenn sich das hier gerade ein bisschen wie ein Verrat anfühlt, muss ich zugeben, dass manchmal das normale Buch anstrengend und unpraktisch sein kann. Zum Beispiel, wenn einem im Bett die Augen zufallen, man im Kopf aber doch noch so gern wissen möchte, wie die Geschichte weiter geht. Oder wenn man einen faulen Nachmittag auf der Terrasse verlebt, das Sonnenlicht viel zu sehr in den Augen brennt und es generell schon zu anstrengend ist, den Kopf zu heben. Von manchen Geschichten war ich sogar schon so gefesselt, dass ich versucht habe, beim Laufen, zum Beispiel auf dem Weg zum Bahnhof, zu lesen. Das ist natürlich selten gut gegangen. Falls ihr also mal eine beim Laufen lesende junge Frau gesehen habt, die über sämtliche Bordsteine stolperte und euch gedacht habt, wer ist denn die Verrückte: Das war ich.

Für all diese Situationen gibt es natürlich eine wunderbare Lösung: Hörbücher. Lange war ich kein Freund von ihnen, bis ich eines erkannt habe. Hörbücher: Das ist wie Kino, nur mit Augen zu. Da sind, dank der Synchronsprecher, Akzente, die ich anders gesetzt hätte – und die das Geschehen dadurch umso spannender machen. Hörbücher. Das sind Geschichten, die dich begleiten, egal wohin du gehst.

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Früher habe ich mir Hörbücher am liebsten in der Stadtbücherei ausgeliehen, aber diese Ausleihfristen und ich – wir werden nie Freunde werden. Ich und die Gebühren, die anfallen, wenn man die Frist überschritten hat, sowieso nicht. Deshalb höre ich seit kurzem am liebsten auf audible *- vor allem natürlich meine 3 Lieblingshörbücher!

Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes | Ich habe das Buch geliebt. Und beim Kinofilm geweint wie bei keinem anderem Film. “Ein ganzes halbes Jahr” erzählt eine Geschichte, von der man einfach nicht mehr loskommt – und die ich mir noch hundert weitere Male anhören könnte. Die Synchronsprecherin und Erzählerin des Romans Luise Helm rattert die Geschichte nicht einfach runter, sondern haucht dem Roman eine ganz neue Nuance ein. Ich liebe ihre beruhigende Stimme!

Angerichtet von Hermann Koch | Eine Geschichte, die an einem einzigen Abend spielt, und die von Elternliebe, Heimlichkeiten und einem Geheimnis handelt. Hermann Koch schafft es immer wieder, einen durch Alltäglichkeiten in den Bann zu ziehen, und das, obwohl alle seine Protagonisten unausstehlich sind. Vorgelesen ist die Story sogar noch spannender, versprochen!

Der Menschenmacher von Cody Mcfaden | Wenn sich eine Stimme für Thriller perfekt eignet, dann ist es die von Hannes Jaenicke. Er als Erzähler und bedrohliche Hintergrundmusik lassen die Story von David, Allison und Charlie, die als Jugendliche jahrelang gefangen gehalten werden, noch realer erscheinen. Beunruhigend – aber ihr werdet es lieben!

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Hört ihr auch gern Hörbücher oder bleibt ihr “echten” Büchern treu? Falls ihr welche hört – welche sind eure Favoriten?

*In freundlicher Zusammenarbeit mit audible.

Totengleich – Ich habe eine neue Lieblingsautorin!

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Lange hat mich kein Thriller mehr so begeistert wie “Totengleich” von Tana French. Warum? Lest ihr hier!

Der Plot 

Die ehemalige Undercoveragentin Cassie Maddox wird von ihrem Boss zu einem Tatort gerufen und ist zunächst sehr verwundert, da sie schon seit Jahren nicht mehr in Mordfällen ermittelt. Als sie die Leiche zum ersten Mal sieht, ist ihr klar, wieso sie angerufen wurde: Sie gleicht ihr bis aufs Haar. Lexie Madison wurde in einer leer stehenden Hütte niedergestochen und ist selbst im Tod der erschrockenen Cassie wie aus dem Gesicht geschnitten. Dieser Umstand bringt Cassies Boss auf eine waghalsige Idee: Warum nicht allen Freunden und Angehörigen erzählen, dass Lexie den Angriff überlebt habe? Cassie soll in die Rolle der Toten schlüpfen und sie so gut spielen, dass sie schließlich den Mörder entlarvt. Zunächst fassungslos über so viel Leichtsinn, überdenkt Cassie die Idee und entscheidet sich trotz der großen Zweifel ihres Freundes für den gefährlichen Undercovereinsatz.

Lexie lebte mit ihren vier besten Freunden in einem alten Herrenhaus. Die vier Freunde rücken daher als Tatverdächtige an erste Stelle  – sie sind aber auch gleichzeitig die größte Gefahr, die Undercoveragentin zu entlarven. Es kommen immer weitere Enthüllungen ans Licht: Lexies Identität war nicht echt. Und sie war schwanger. Doch Cassie ist sich sicher, der Rolle gewachsen zu sein. Ihr altes Leben ablegen zu können, zu Lexie zu werden, und so den Mörder zu entlarven – auch wenn die Tatverdächtigen ihr schneller ans Herz wachsen, als sie für möglich gehalten hätte.

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5 beste Freunde, ein Haus und ein Geheimnis

Als Cassie ihre Identität endgültig abstreift, ist sie unendlich nervös. Sie könnte sich mit jedem kleinen Detail verraten, und einer der vier Tatverdächtigen – falls er der Mörder ist – könnte wissen, dass Lexie gar nicht mehr am Leben sein kann. Doch scheinbar geht alles gut. Cassie wird jeden Tag etwas weniger wachsam und genießt stattdessen eine Atmosphäre aus echtem Zusammenhalt, Geborgenheit und Zugehörigkeit. In dem alten Haus und der Natur, die um sie herum wuchert, lebt sie ein stimmungsvolles Leben, in das sie sich bald mehr verliebt, als in ihr eigenes. Während die Blicke der anderen verheißungsvoll auf ihr ruhen, tauchen immer neue Fragen auf. Wer war der Vater des Kindes? Wer ist in wen verliebt? Wer hat Lexie umgebracht? Und ist Cassie vielleicht schon längst aufgeflogen und schwebt in Lebensgefahr?

Die Wochen vergehen, und Cassie gerät immer tiefer in die Irrungen und Wirrungen ihrer falschen Identität. Außerdem möchte sie den Undercovereinsatz nicht beenden – da sie so etwas wie Liebe für ihre neugewonnen Freunde und das Leben in dem Herrenhaus empfindet. Nachdem die Freunde von einem Fremden attackiert werden, muss Cassie sich für eine Seite entscheiden…

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Die vier Freunde lieben sich bedingungslos 

Was soll ich sagen – ich habe die Lektüre von „Totengleich“ so unglaublich genossen. Nicht nur, dass der Plot unglaublich ausgefeilt ist und der Schreibstil genau richtig lyrisch angehaucht ist, damit ich mich in ein Buch verlieben kann, bin ich vor allem den Charakteren verfallen. Abby, Daniel, Rafe und Justin sind die Gründe, warum Cassie nicht mehr in ihr eigenes Leben zurück will, und stattdessen fast der Verlockung erliegt, ihr richtiges Leben hinter sich zu lassen.

Das besondere an Tana Frenchs Thriller ist zweifellos, dass es nicht um den Mord geht. Auch wenn er der Auslöser für das ganze Geschehen ist, wird er nicht großartig thematisiert – stattdessen geht es um die Stimmung zwischen den Hauptpersonen, um eine ganz besondere Dynamik, um Nuancen, die sich in den Stimmlagen der anderen verändern. Es geht um die Angst, nicht geliebt zu werden und um das Verbotene. Jeder Charakter erschien mir während der Lektüre – und auch jetzt noch – so unglaublich ausgereift zu sein, als handele es sich um reale Personen. Die vier Freunde lieben sich bedingungslos, haben sich gegenseitig verboten, von der Vergangenheit zu sprechen – und lösen sowohl in Cassie als auch im Leser das Gefühl aus, dazu gehören zu wollen.

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Das Buch zählt fast 800 Seiten – doch zu keiner Zeit empfand ich die Lektüre als langatmig oder gar langweilig. Tana French schafft es, kontinuierlich den Spannungsbogen zu steigern und ihn am Ende fast ins Unermessliche steigen zu lassen. Dieses Buch ist wirklich ein kleines Juwel und ich bin sehr froh, dass ich noch andere Schätze der Autorin entdecken kann. Im Moment lese ich von ihr „Schattenstill“ – es geht um den Mord an einer ganzen Familie – und bin erneut begeistert. In Tana French habe ich eine neue Lieblingsautorin gefunden! Wer Thriller, großartige Geschichten und fesselnde Charaktere liebt, dem kann ich daher „Totengleich“ nur ans Herz legen!

Die Sache mit den Krebsbüchern & Die letzten Tage der Rabbit Hayes

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Seit einigen Jahren wird der Büchermarkt geradezu überschwemmt von Romanen, die von den letzten Tagen eines Krebspatienten erzählen. Sie handeln vom Umgang mit dem Tod, vom Abschied nehmen, von Wut und Hass auf diese schreckliche Krankheit. Ich will nicht bestreiten, dass jedes Mal eine Geschichte voll von liebevoll erdachten Charakteren erzählt wird. Und trotzdem wurde mir jedes Mal übel, wenn ich ein weiteres Krebsbuch im Hugendubel entdeckte. Folglich machte ich einen großen Bogen um sie herum. Warum sollte ich mich in meiner wertvollen Freizeit mit etwas so unsagbar Traurigem beschäftigen? Denn seien wir ehrlich, ein Happy End haben diese Bücher nie. Wann immer ich einen Klappentext dieser Bücher las, spürte ich, wie die Machtlosigkeit der Charaktere über den Krebs auf mich überging. Ich konnte weder die Menschen in den Büchern, noch die im echten Leben retten. Und das machte mich wütend.

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Als ich letzte Woche in der Stadtbücherei war, wurden meine Blicke von dem Buch „Die letzten Tage der Rabbit Hayes“ von Anna McPartlin magisch angezogen, denn ich finde das Cover sehr gelungen. Als ich den Klappentext gelesen hatte, zuckten meine Finger zurück. Oh Gott. Schon wieder so ein schrecklich trauriges Krebsbuch. Doch dann dachte ich darüber nach, dass zwei Krebsbücher es einmal geschafft hatten, mich unendlich zu berühren und mir so viel zu geben. „Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham habe ich mit 14 Jahren gelesen und es war meine erste Begegnung mit Büchern über schlimme Krankheiten. Die 16-jährige Tessa hat Leukämie im Endstadium und erstellt eine Bucket-List – denn sie will noch einmal richtig leben, bevor sie stirbt. Noch nie habe ich den Tod so wunderschön beschrieben gesehen, noch nie bei einem Buch so bitterlich geweint (ja. Sogar mehr als bei New Moon, als Edward Bella verlässt. Wobei das auch ziemlich schlimm war;) Dieser Roman ist wirklich ein unglaublicher Schatz.

Über das zweite, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green, muss ich wohl nicht viel sagen. So traurig. Und sooo schön. Eine der herzzerreißendsten Liebesgeschichten. Tränen ohne Ende, aber jede Seite ist es wert.

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Heute stehen die beiden auf einem Ehrenplatz in meinem Bücherregal. Und deshalb gab ich dem Buch „Die letzten Tage der Rabbit Hayes“ eine Chance.

Rabbit ist vierzig Jahre alt, als sie mit Brustkrebs im Endstadium ins Hospiz kommt. Um ihr Bett herum versammelt sich ihre wunderbare Familie: ihre liebenden Eltern, ihre Schwester mit ihren 4 Söhnen, ihr Bruder, ihre beste Freundin, und ihre 12-jährige Tochter Juliet. Wie der Titel bereits ahnen lässt, hat auch dieses Krebsbuch kein Happy End, und auch Tränen waren bei diesem Exemplar unvermeidlich. Aber genauso lautes Lachen. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und habe es unglaublich genossen, mich in eine Familie zu verlieben, die gar nicht existiert.

Dieses Buch zeigt uns wieder einmal, dass das Leben ein Geschenk ist, und dass wir mit unserer Familie selbst die schlimmsten Schicksalsschläge durchstehen können. Bitte lest dieses Buch! Es gehört mit „Bevor ich sterbe“ und „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ zu drei der schönsten Bücher, die ich je lesen durfte. Vielleicht sollte ich Krebsbüchern ja doch öfter eine Chance geben…

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Girl on the train

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“Girl on the train” von Paula Hawkins ist ein Buch, das ich in zwei Nächten durchgelesen habe. Ein Buch, das mich benommen werden ließ. Meine eigene Realität existiert nicht länger, und ich lebe nur noch zwischen den Seiten weiter. Selbst wenn diese trist und grau sind und voller schrecklicher Dinge – ich kann nicht ausbrechen, die Spannung reißt mich mit.

Rachel nimmt jeden Tag den Zug um vier nach acht nach London, und um sechs Uhr abends fährt sie zurück. Früher ist sie diese Strecke zur Arbeit gefahren, doch auch jetzt, als Arbeitslose, legt sie den vertrauten Weg jeden Tag zurück. Der Zug hat an einer Stelle des Gleises oft Signalstörungen und hält deshalb kurz an. Dann kann Rachel von den Gleisen aus immer wunderbar eine Straße mit Reihenhäusern beobachten, für dessen Bewohner sie bald mehr empfindet, als normal ist. Ein paar Häuser neben dem Ehepaar, das sie am liebsten beobachtet – sie tauft die beiden Jess und Jason – lebt ihr Ex-Mann mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Kind. Mit der Frau, mit der er Rachel betrogen hat. In dem Haus, das er und Rachel gemeinsam gekauft haben.
Jeden Tag, den Rachel – meist betrunken – die Strecke entlangfährt und das Leben sieht, das ihr genommen wurde, wird ihr Schmerz schlimmer. Dann verschwindet Jess – und die Ereignisse in Rachels Leben überschlagen sich.

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Es ist faszinierend, von diesen alltäglichen Handlungen zu lesen, die Rachels Leben ausmachen. Wir lesen von ihr immer morgens und abends, immer wenn sie den Zug nimmt. Die ganze Zeit erwarten wir das Makabere, das sich hinter ihnen versteckt. Wollen Blut sehen, Geheimnisse. Und werden nicht enttäuscht. Der Voyeur in uns schaut Rachel zu, wie sie eine Voyeurin ist. Aus dem Zugfenster. Und jeden Tag dasselbe Haus anstarrt.

Ich kann euch sehr empfehlen, in Rachels traurige Welt einzutauchen, von der Spannung mitgerissen zu werden und nach und nach in ihre Geheimnisse eingeweiht zu werden. Zu verstehen, dass sie das fehlende Puzzleteil zwischen den beiden Ehepaaren ist. Meiner Meinung könnte alles nur noch intensiver werden. Mehr Leidenschaft, mehr Hass, mehr Drama. Aber dann würde wohl das Besondere dieses Romans verschwinden. Und zwar das Banale, das uns alle so sehr fasziniert.

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December is for reading – “Der Engelsbaum”

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Greta leidet nach einem Autounfall seit vielen Jahren an Gedächtnisverlust und erkennt selbst die Menschen nicht wieder, die sie während ihrer Krankheit jahrelang gepflegt haben. Als sie das alte englische Anwesen besucht, auf dem sie als junge Frau einige Zeit verbrachte, entdeckt sie unter einem Tannenbaum einen Grabstein – es ist der ihres eigenen Sohnes! Diese Entdeckung lässt die schmerzhaften Erinnerungen von all den letzten Jahren hochkommen. Greta gewährt dem Leser Einblicke in ihre Gedanken, die tief in die Vergangenheit gehen. Sie zeigt ihm ihr Leben als ungewollt schwangere junge Frau, später dann als Mutter von Englands berühmtesten Kinderstar. Sie zeigt ihm, wie sie zuerst als Mutter brillierte und später versagte. Bis sie ihr Gedächtnis wieder im Stich lässt. Doch ein letztes schlimmes Detail ihrer Vergangenheit will ihr niemand verraten…

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„Der Engelsbaum“ ist in drei Teile aufgeteilt und symbolisiert damit drei Generationen – Greta, Cheska und Ava. Im ersten Teil wird über Gretas Leben berichtet – wie sie als junge Frau in einem zwielichten Tanzhaus arbeitet, obwohl sie doch eigentlich Schauspielerin werden möchte, und dann unverhofft schwanger wird. Ein Kollege und guter Freund bringt sie auf das große englische Anwesen seines Onkels, der sich in Greta verliebt und sich als Vater ihrer neugeborenen Babys – es sind Zwillinge – ausgibt. Eines dieser Babys ist ein Mädchen namens Cheska, dessen Geschichte im zweiten Teil erzählt wird. Mit vier wird sie von einem Filmproduzenten entdeckt und von Greta in eine makellose Karriere als Kinderstar gedrängt, was noch schlimme Konsequenzen haben wird. Auch Cheska wird mit 16 ungewollt schwanger und bringt die kleine Ava zur Welt, die im dritten Teil des Romans mit all den dunklen Kapitel im Leben ihrer Mutter und Großmutter konfrontiert wird.

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Lucinda Riley hat die Gabe, mich dazu zu bringen, immer und immer weiter zu lesen. Ich freue mich nach jeder Seite aufs Umblättern und kann völlig in ihren Welten – oft das London vergangener Zeiten – versinken. Nach dem ganzen Uni- und Weihnachtsgeschenke-Stress, den der Dezember ja meistens mit sich bringt, war dieses Buch an dunklen Nachmittagen eine wahre Wohltat. Ich wünsche euch wunderschöne Weihnachtsfeiertage mit eurer Familie!

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Das Rosenholzzimmer & Pancakes

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“Das Rosenholzzimmer” von Anna Romer…

…ist ein Roman, den ich ehrlich gesagt nur wegen dem wunderschönen Cover gekauft habe – der mich allerdings mit einer besonderen Atmosphäre, einer rührenden Mutter-Tochter-Beziehung, dunklen Familiengeheimnissen und einem wunderschönen Setting in Australien begeistert hat.

Inhalt Die Fotografin Audrey versteht die Welt nicht mehr, als ihr mitgeteilt wird, dass sich Tony, der Vater ihrer 11-jährigen Tochter Bronwyn, umgebracht hat. Nach anfänglichem Zögern ziehen die beiden in das große australische Landhaus, das er ihnen vermacht hat. Es gehörte Tonys Familie – von der er Audrey niemals etwas erzählt hatte. Nach und nach versteht sie auch wieso: Sein Großvater wurde beschuldigt, Tony’s Großmutter umgebracht zu haben. Seine Mutter scheint ein gebrochenes Wesen zu sein, und die Leiche seines Vaters wird in einem See gefunden. Seine Schwester kam bei einem tragischen Ereignis zu Tode – aber war es wirklich ein Unfall?IMG_1519

Personen Ich habe mich absolut in alle Charaktere aus diesem Roman verliebt. Da ist Audrey, die bestürzt feststellt, dass sie den Vater ihrer Tochter so gut wie gar nicht kannte. Die oft mehr in der Vergangenheit lebt, als in der Gegenwart. Die sich nicht vorstellen kann, jemanden je wieder so zu lieben wie Tony und Mühe hat, ihren emotionalen Panzer abzulegen. Da ist Audreys Tochter Bronwyn, die für ihre 11 Jahre sehr reif zu sein scheint, dickköpfig ist und oft die bedinungslose Liebe ihrer Mutter mit strenger Erziehung verwechselt. Und da ist der taube Danny, der Audrey schon bald mehr am Herzen liegt, als ihr lieb wäre. Alle Personen, die in Anna Romers Geschichte auftauchen, wirken so echt, dass man sie einfach mögen muss. Außerdem scheint jeder, den Audrey in ihrem neuen zu Hause kennen lernt, etwas mit Tony zu tun zu haben. Danny war Tonys bester Freund. Seine Schwester Corey verliebt in Tonys Schwester, die umgekommen ist. Der schrullige Gärtner der Geliebte von Tonys Mutter… und alle scheinen Geheimnisse vor Audrey zu haben.

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Stimmung und die Liebe zu Australien Die Autorin zeichnet in ihrem Roman ein anderes Bild von Australien, als ich es bisher kannte. Es besteht nicht aus Stränden, Surferboys und dem Australian Lifestyle sondern aus wildem Jasmin, Eukalyptusbäumen, exotischen Vögeln und der Liebe zur Freiheit und Schönheit der australischen Natur. Durch die Seiten spürt man förmlich die tiefe Verbundenheit und Liebe der Schriftstellerin zu diesem Kontinent und ich habe so große Lust wie nie, Australien zu bereisen. Des weiteren schreibt Anna Romer in einem wunderschönen poetischen Stil, der trotzdem noch wunderbar leicht zu lesen ist.

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Fazit Ich habe den Roman, der sich gegen Ende tatsächlich in einen Thriller verwandelt, wirklich unheimlich gern gelesen. Familiengeheimnisse, die unverwechselbare Stimmung aus düsteren Gedanken, Romantik und Familie, eine wunderbare Landschaft und der poetische Schreibstil machen dieses Buch wirklich empfehlenswert.

Um das Lesen dieser tollen Geschichte auch wirklich genießen zu können, habe ich mich morgens im Schlafanzug noch einmal ins Bett gekuschelt, und zwar am liebsten mit frischen Pancakes und Obst. Deshalb hier mein liebstes Pancake-Rezept. PS.: Der Joghurt macht den Teig erst richtig schön fluffig! That’s love!

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Pancake Rezept (Zutaten für eine Person)

150 g Mehl 
100 ml Milch 
200 ml Naturjoghurt 
2 EL Zucker 
1 Pck. Backpulver (geht aber auch ohne)
Eier
1 Prise Salz 
  Olivenöl 
  Obst nach Belieben

 

Die Eier verquirlen. Milch und Joghurt vermischen. Mehl, Backpulver, Milch-Joghurt-Gemisch, Zucker und Salz nach und nach während dem Umrühren zu den Eiern geben. Der Teig sollte schön dickflüssig sein. Für jeden Pancake etwas (nicht zu viel!) Öl in die Pfanne geben und langsam bei mittlerer Hitze ausbacken. Bon appétit!

Wie gesagt – ein gutes Buch lesen und dabei Pancakes im Bett essen = das Paradies! Ich wünsche euch einen entspannten Sonntag!💞

Die Betrogene – Charlotte Link

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„Die Betrogene“ ist ein Buch, wie geschaffen für den Herbst. Ein Buch, das dich an nichts Anderes mehr denken lässt. Egal wie spannend dein Leben sonst ist, du wirst dich wie magisch angezogen fühlen von diesen Seiten, die so unschuldig auf deinem Nachttisch liegen.

The Plot | Ein Ex-Polizist wird in seinem Haus ermordet, erstickt mit einer Plastiktüte. Ein Ehepaar wird von der leiblichen Mutter und deren Freund ihres geliebten Adoptivkindes bedroht. Eine einsame Frau wird verfolgt und fühlt sich unter Druck gesetzt. Und die Ermittler der Londoner Polizei stehen vor ihren eigenen, sehr persönlichen Abgründen. Selbst als ich bereits 3/4 des Buches gelesen hatte, wusste ich noch nicht, inwieweit all diese Geschichten miteinander verbunden waren. Mir war nur bewusst, dass mich die einzelnen Handlungsstränge einfach nicht los lassen wollten. Ich habe nun mal ein Faible für Mordfälle im nebligen, tristen England. Für Geschichten über Adoptivkinder. Und vor allem für Charlotte Link.

The Author | Man kann sagen, was man will: Charlotte Link kann’s halt einfach. 27 veröffentlichte Romane – den Ersten mit 19! – fast alle davon Bestseller, viele davon erfolgreich verfilmt. Außerdem finde ich es cool, dass sie ganz in meiner Nähe wohnt, ich kenne sogar die Schule auf die sie ging. Trotz allem lese ich ihre Bücher natürlich vor allem, weil sie einfach gut sind. Kompliziert konstruierte und deshalb für mich sehr ansprechende Handlungen, lebendige Personen, die oft Fehltritte begehen und einsam sind, und die Schönheit und Melancholie Großbritanniens sind in ihren Werken immer wieder finden. Vor allem die Echtheit ihrer Personen – mit mehr Fehlern als guten Eigenschaften – überrascht mich immer wieder. Außerdem – Nachdem ich jetzt schon so viele ihrer Bücher gelesen habe, müsste ich sie eigentlich langsam kommen sehen: Diese wahnsinnigen Wendungen gegen Ende, die deine ganze Welt auf den Kopf stellen und dich fassungslos zurück lassen. Ich liebe es einfach!

Wenn du dich also mal wieder völlig in einer Geschichte verlieren willst und dich nach anhaltender Spannung für diesen grauen Herbsthimmel sehnst, lies dieses Buch. Meine beiden anderen absoluten Favoriten von Charlotte Link heißen übrigens „Die letzte Spur“ und „Das andere Kind“ (vor allem letzteres ist einfach so gut! Meiner Meinung nach ihr Bestes!). Ich wünsche euch einen schönen herbstlichen Donnerstag!

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A Book to love – Das Licht zwischen den Meeren

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„Das Licht zwischen den Meeren“ von M.L . Stegmann

Seit meine Oma mir neuerdings die Bestseller vor der Nase wegliest und dafür dann die besten Empfehlungen ausspricht, habe ich mir angewöhnt, ihrem Urteil blind zu vertrauen. Auch wenn das zur Folge hat, dass ich mit hohen Erwartungen an eine Neuerscheinung herangehe, werde ich nur selten enttäuscht. „Das Licht zwischen den Meeren“ kann ich euch daher wirklich ans Herz legen. Und dazu: einen großen Teller Nudeln. Denn was gibt es Besseres als Pasta und ein gutes Buch im Bett?

Zur Geschichte: Die junge Isabel Graysmark verliebt sich in den 20er Jahren Australiens in den Kriegsveteranen Tom, der nun, nach Kriegsende, als Leuchtturmwärter auf einer kleinen, einsamen Insel arbeitet. Aus Liebe heiraten die Beiden und ziehen auf die Insel, in dessen Isolation sich ihr Alltag abspielt.

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Das Glück der Beiden ist jedoch nicht von langer Dauer, da Isabel  immer wieder mit Fehlgeburten zu kämpfen hat und fast den Verstand verliert – ist es doch ihr innigster Wunsche, endlich eines ihrer Babys leben zu sehen. Nach einer erneuten, schrecklichen Fehlgeburt im 7. Monat scheint sie jeglichen Lebensmut verloren zu haben, bis kurz darauf ein Boot mit einem toten Mann und einem Baby angespült wird. Außer sich vor Freude über diesen Wink des Schicksals bittet Isabel ihren Mann, den Vorfall nicht zu melden und das Kind als ihr Eigenes auszugeben. Abgeschottet vom Rest der Familie, denkt jeder in ihrer Heimatstadt, sie sei noch hochschwanger. Und ansonsten hat das Baby doch niemanden auf der Welt… oder?

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Stedman versteht sich sehr gut darauf, in der Einsamkeit der Insel nur mit ihren Worten ein unvergleichliches Glück herauf zu beschwören. Die jungen Liebenden, die Gewalten der Natur, die Gedanken der Beiden, die einerseits der Trauer des Krieges nachhängen und sich andererseits auf das Glück der Zukunft konzentrieren.

Bereits kurz nachdem Isabel und Tom das fremde Baby bei sich aufgenommen haben, merkt der Leser erste Spannungen zwischen den frisch Verheirateten. Denn Isabel sieht die kleine Lucy als ein Geschenk Gottes, das ihr über all ihre Verluste hinweg helfen und ihr endlich das Glück einer eigenen Familie geben soll. Tom dagegen kann nicht anders, als weiter zu denken. Woher kamen der tote Mann und das Baby? Wo ist die Mutter? Kann er es mit seinem Gewissen vereinbaren, den Vorfall nicht zu melden?

IMG_9866Die Vielschichtigkeit der Charaktere finde ich sehr gelungen. Und wie voraus zu sehen ist, ziehen die Jahre ins Land und mit ihnen eine nahende Katastrophe… Die ungewöhnliche Geschichte, die lebendigen Charaktere und die verträumte Stimmung haben mir von Anfang an gefallen. Außerdem ist es mehr als fesselnd zu lesen, wie aus dem vollkommenen Glück namenlose Kälte, verbitterte Verzweiflung und eine aufgehetzte Stadt werden kann. Gleichzeitig finde ich es fast unmöglich zu entscheiden, was der richtige Umgang mit der Situation wäre. Wie würde ich entscheiden? Was zählt mehr – die leibliche Mutter oder die, die das Kind aufgezogen hat? Fest steht, dass eine falsche Entscheidung das Glück deines ganzen Lebens bedrohen kann… Jetzt aber genug der düsteren Gedanken, ich wünsche euch einen schönen Tag – und vergesst nicht die Pasta im Bett zu essen!

Books to read on the Beach #3

IMG_8582Hier findet ihr Teil 1 und Teil 2.

„Nur einen Horizont entfernt“ von Lori Nelson Spielman – 4 von 5 Sternen

Nachdem ich „Morgen kommt ein neuer Himmel“ ausgelesen hatte, wusste ich, dass ich auch das nächste Buch der Autorin unbedingt lesen wollte. Als ich dann noch hörte, dass die Autorin während des Schreibprozesses an Brustkrebs erkrankt war und das Schreiben wie eine Art Therapie für sie war, gab es keinen Zweifel daran, dass ich das Buch kaufen musste, denn ich finde solche privaten Hintergründe immer sehr interessant.

Die Geschichte dreht sich um die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Hannah, die mit ihrer Karriere und ihrem gut aussehenden Politiker-Freund sehr zufrieden ist. Dagegen war ihre Kindheit schwieriger: in der Schule wurde sie von einem Mädchen namens Fiona gemobbt und die Mutter verließ die Familie. Eines Tages geschieht etwas, dass Hannah ihrer Mutter nicht verzeihen kann. Seit sie ein Teenager ist, hat sie deshalb ihre Mutter weder gesprochen noch gehört.IMG_8585„Nur einen Horizont entfernt“ handelt von Vergebung. Fiona, das Mädchen, das Hannah in der Schule mobbte, versendet plötzlich sogenannte Versöhnungssteine, um sich zu entschuldigen. Es sind immer zwei Steine – ein Stein muss an den Versender zurück geschickt werden, als Zeichen, dass man demjenigen vergeben konnte. Den zweiten Stein soll man einem anderen Menschen schicken, dem man einst Schaden zugefügt hat. Natürlich treten die Steine und die dahin mitgehenden Entschuldigungen eine Lawine an Ereignissen los. Vergebung ist ein tolles Thema, das viele Fragen bei mir aufgeworfen hat. Wen müsste ich in meinem Leben um Vergebung bitten? Und wem würde ich vergeben? Gibt es jemandem, dem ich den Versöhnungsstein nicht zurückgeben könnte? Hier Ausschnitte aus meinem Tagebuch über die Lektüre:

„Die Personen in Lori Nelson Spielmans Romanen sind immer so wunderbar lebendig. Ich mag Hannah total gern!“

„Bei diesem fließenden Schreibstil vergisst man die Welt um sich herum vollkommen – selbst wenn die Welt ein wunderschöner Strand in Kroatien ist.“

„Ich liege gerade auf so vielen Kieselsteinen… auf einem ganzen Strand voller Versöhnungssteine. Ob die Idee auch im richtigen Leben funktionieren würde?“IMG_8574Auch wenn mir “Morgen kommt ein neuer Himmel” besser gefallen hat, war “Nur einen Horizont entfernt” sehr angenehm zu lesen, und ich mochte vor allem die Hauptperson und das Thema. Das Buch hat mich daran erinnert, wie wichtig es ist, sich zu entschuldigen und auch Entschuldigungen anzunehmen. Demnach kann ich es euch sehr ans Herz legen.

PS: Die gute Nachricht des Tages: Lori Nelson Spielman hat den Krebs besiegt und daher können wir uns auf noch viele weitere Bücher von ihr freuen – juhu!:)

Books to read on the Beach #2

IMG_8580Am Strand lese ich, wie die Meisten auch, leichte Lektüre, die von der Liebe oder Familien handelt. Da ich aber auch eine große Thriller-Liebhaberin bin, mussten auch spannende Bücher mit in den Koffer.

„You. Du wirst mich liebenvon Caroline Kepnes – 3,5 von 5 Sternen

“Es wird dir so leid tun, wenn du erkennst, was ich wegen dir tun musste… Doch keine Sorge: Ich bereue nichts.” Diese 2 Sätze stehen hinten auf dem Buchrücken und zusammen mit der tollen Covergestaltung war ich gleich ganz begeistert.

Als ich dann den Klappentext in der Buchhandlung las, hat er mich umgehauen. Stalking ist schon immer ein faszinierendes Thema und ich hatte mich auf einen super spannenden Thriller gefreut. Allerdings wurde ich erst mal ziemlich enttäuscht. Der Inhalt handelt von Joe, einem Buchhändler, der sich auf den ersten Blick in die Studentin Beck verliebt und recht schnell eine Obsession entwickelt. Der Leser nimmt aus Joe’s Perspektive am Geschehen teil. Allerdings mochte ich keine einzige der Figuren. Mir waren alle viel zu abgedreht, unecht, irgendwie hölzern. Statt eines hochspannenden Thrillers las ich 200 Seiten über den relativ langweiligen Alltag eines Stalkers. Zur ersten Hälfte habe ich mir folgende Notizen gemacht:IMG_8575„Selbst wenn ich der Autorin die Personen abkaufen würde, würde ich sie auf keinen Fall mögen.“

„Es wird zu viel über Twitter, Sex und Stephen Kind geredet. Entschieden zu viel.“

„Wie kann ein Stalker so krank und gleichzeitig so langweilig sein?“

Mein Eindruck war also ziemlich negativ. Irgendwann nach der Hälfte machte es allerdings Klick und ich konnte das Buch plötzlich nicht mehr aus der Hand legen! Erste Morde trugen dazu bei, aber vor allem die Tatsache, dass ich als Leserin zum Teil Joe’s kranke Ansichten übernahm und manchmal bei Opfern insgeheim dachte, sie sollen sich nicht so anstellen. Plötzlich empfand ich diesen Thriller als eine Art Geniestreich, denn so perfide habe ich selten erlebt, dass eine Spannung aufgebaut wurde. Ich kann eigentlich nur noch dazu sagen: Es ist eine kranke Welt, aber wenn du dich darauf einlässt, reißt sie dich mit und lässt dich auch erst mal nicht mehr los.