Schlagwort: Momente

2015 – Ein Jahresrückblick

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Anfang des Jahres las ich einen Satz, der viel in mir bewegt hat. „Wann war das letzte Mal, dass du etwas zum ersten Mal gemacht hast?“ Erste Male… mochte ich nicht besonders. Ich wich ihnen aus, blieb lieber beim Vertrauten. Doch seit ich diesen Satz gelesen hatte, begann ich, unbekannten Dingen nicht mehr auszuweichen, sondern mich stattdessen auf sie einzulassen. Das Neue und Unbekannte sogar zu schätzen. Und wenn ich jetzt zurück denke an dieses Jahr, dann sehe ich so viele erste Male, die mein Leben bereichert haben.

Ich habe das strahlende Blau des Bodensees bewundert, und die märchenhafte Architektur des Schloss Neuschwanstein. Ich habe in Amsterdam die besten Pommes meines Lebens gegessen und in Kroatien die schönsten Sonnenuntergänge aller Zeiten gesehen. Ich habe in  Marseille ein Wochenende voller Bootsfahrten und Hafenspaziergänge verbracht und das wunderschöne Annecy besichtigt. Und nicht zuletzt durfte ich vier Monate in Lyon leben und zu einem Weihnachtsfest voller Liebe nach Hause zurück kehren.

Ich sehe, wie ich mich verändert habe. Mir wurde gesagt, ich sei aufgeblüht. Habe mir die Füße wundgetanzt, und so viel gelacht. Ich bin spontaner geworden, selbständiger, habe viele Ängste abgelegt. Ich habe die Nacht lieben gelernt und die Sonne angebetet.

Ich sehe ein wunderbares Jahr voller erster Male.
Und ich sehe auch, was direkt vor mir liegt. In wenigen Stunden wird das Jahr 2016 anbrechen. Ein neuer Morgen. Eine neue Chance.
Ein erstes Mal, auf das ich mich ganz besonders freue.

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Annecy

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Wellen durchfahren meinen ganzen Körper, schütteln meine Schultern, verharren bei meinen Schlüsselbeinen. Meine Gedanken kreisen um Klausuren, Abgaben, Packen, um den nahenden Abschied. Ich bin nervös, und das seit Tagen. Die Wellen halten mich in dieser Nacht fest umklammert, nehmen mir die Luft zum Atmen. Worte hämmern in meinem Kopf – denn es tut weh, sich unangenehme Wahrheiten eingestehen zu müssen. Und manchmal steckt mehr Schmerz in uns, als wir ahnen. Dieser Gedanke raubt mir schlichtweg den Atem. Er hält mich fest.

Schlaftrunken steigen wir am nächsten Tag früh morgens in ein Auto. Julia, eine Studentin, die uns eine Mitfahrgelegenheit bietet, fährt uns durch die dunklen Straßen, während wir schlafen. Als ich die Augen aufschlage, sehe ich eine Stadt, von Nebel bedeckt. Es ist Annecy – ein malerisches Dorf zwischen den Bergen, umgeben von einem wunderschönen See. Möwen kreischen. Die Morgensonne strahlt durch die Gipfel und lässt den Nebel über dem Wasser leuchten. Es ist still, friedlich. Der See ist so klar, dass ich jeden Stein sehen kann, und die schneebedeckten Berge spiegeln sich im hellen Blau. In den letzten Tagen war ich immer so weit weg mit meinen Gedanken, so abseits. Jetzt sind sie wieder ganz da. Hier, in der kalten Luft und am klaren Wasser, sie stehen mit mir am See und hören sich beim Atmen zu. Bewundern die Schönheit der Natur. Und kommen zur Ruhe.

Die Stille lässt meine Seele fliegen. Sie lässt mich frei. Ja, es ist wahr – manchmal tragen wir mehr Schmerz in uns, als wir ahnen. Manchmal aber auch mehr Frieden.

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Mittwoch, der 18. November 2015

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Ein Tag besteht aus 24 Stunden, die jeder Einzelne anders erlebt. Gestern verbrachte ich diese 24 Stunden eigentlich ganz normal – aber voll von so vielen Gedanken, dass ich dachte, ich lasse euch daran teilhaben. Am Mittwoch, dem 18. November 2015 habe ich…

…gefühlt: Wie auch in den letzten Tagen verfolgten mich düstere Gedanken über die Anschläge in Paris und der ganzen Welt. Hier in Lyon gibt es seit Freitag ein erhöhtes Security-Aufgebot in den U-bahnen, in der Uni, in Geschäften. Bevor man in den Supermarkt geht, werden die Handtaschen kontrolliert. Man sieht immer wieder Polizisten, oft auch mit Maschinengewehren.  Die letzten Tage sind Museen, Theater und andere große Gebäude geschlossen gewesen, ein Versammlungsverbot wurde verhängt. Große Feste und Veranstaltungen wurden abgesagt, jetzt sogar das „Fête de Lumière“, für das insgesamt 4 Millionen Besucher erwartet wurden. Am Montag, während der Schweigeminute, stehen weinende Mitstudenten neben mir. Wir alle haben Angst.

…gedacht: Andererseits bin ich mir durch den ganzen Horror der letzten Tage meines eigenen Glückes weit mehr bewusst als sonst. Ich und alle, die mir nahe stehen, leben und sind gesund. Ich kann jeden Tag Momente erleben, die mir auch in diesen unruhigen Zeiten niemand wegnehmen kann. Gerade in den letzten Tagen, in denen ich vermutlich etwa zu sehr meinen trübsinnigen Gedanken nachgehangen habe, war diese Erkenntnis etwas, das mir Mut gemacht hat.

…gefreut: Um halb sieben aufgestanden. Um zehn nach acht festgestellt, dass der Professor nicht kommt. Natürlich habe ich mich erst ein wenig über das unnötige frühe Aufstehen geärgert – alle Schüler und Studenten kennen den entsetzten Ausruf „Ich hätte schlafen können!“ vermutlich nur zu gut. Doch dann habe ich mich wirklich gefreut, den kompletten Tag noch vor mir zu haben. Die Sonne scheint, und das um neun Uhr morgens. Glück.

…erledigt: Da wir gestern hier in meiner kleinen französischen WG einen neuen Ofen und eine neue Spülmaschine bekommen haben, erstmal einen Küchengroßputz. Dann ein Obst-Einkauf auf dem Wochenmarkt in der Sonne und Besorgungen in einem Schreibwarenladen. Ein bisschen Sport, ein paar Uni-Sachen. Während dem Anhören zahlreicher Sprachnachrichten meiner liebsten Freundinnen (ich liebe es!), habe ich mit dem Basteln von Weihnachtskarten begonnen. Außerdem habe ich Karten fürs Theater für nächste Woche besorgt (Shakespeare – „King Lear“) und wurde für morgen Abend auf ein Sinfonie-Orchester-Konzert eingeladen. Die schönste „Erledigung“ des Tages war aber in der sonnenbeschienen Küche zu sitzen, Tee zu trinken und „Les Misérables“ zu lesen – eine Lektüre für die Uni, die mich mittlerweile aber komplett gepackt hat. Auch wenn es nur lauter Kleinigkeiten sind, habe ich mich lange nicht mehr so energiegeladen und motiviert gefühlt, und das war ein schönes Gefühl.

…entdeckt: Das Café „L’instant“ in Lyon, das gleichzeitig eine Chocolaterie ist. Ich und meine Freundin waren verzückt! Die Produkte werden alle vor deiner Nase hergestellt, da die „Schokowerkstatt“, wie ich sie liebevoll nenne, nur durch eine dünne Glaswand vom Café getrennt ist. Neben den ganzen Köstlichkeiten, der liebevollen Einrichtung und einer hinreißend netten Inhaberin waren auch zufällig sehr viele Schwangere und Mamis mit ihren Kleinkindern da und die Atmosphäre war einfach nur zuckersüß. Die bereits erwähnte Inhaberin ist sogar immer wieder mit einem Kuchentablett von Tisch zu Tisch gekommen, hat gratis Süßes verteilt – und uns sogar noch einen Keks für den Heimweg mitgegeben. That’s love! Meine Freundin und ich haben, jeder für sich, ein paar Uni-Dinge erledigt und dann habe ich…

…geschrieben: Seit ungefähr 2 Wochen schreibe ich wieder an meinen alten Kurzgeschichten weiter, manchmal jeden Tag. Heute erst in der lichtdurchfluteten Küche, dann im Café. In den letzten Monaten habe ich vorrangig für den Blog geschrieben, aber jetzt versuche ich, wieder mehr für mich zu Papier zu bringen –  in meinem Tagebuch oder in meinen Geschichten, und es tut so wahnsinnig gut und bringt mich jedesmal runter, in einem positiven Sinn.

…gegessen: In dem wunderbaren Café eine heiße Schokolade mit Mandelaroma und eine Zitronentarte. Außerdem Joghurt mit Haferflocken und Obst und als 2. Frühstück knuspriges Körner-Toastbrot mit Margarine, Salz und Guacamole zum Dippen. Abends mussten meine Freundin und ich unbedingt den neuen Ofen einweihen, da wir ja seit immerhin fast drei Monaten keine Ofengerichte mehr kochen konnten (ich weiß, absolutes Luxusproblem. Ich will mich auch gar nicht beschweren). Aber jetzt ist er da und am Sonntag werden schon die ersten Plätzchen gebacken, juhu! Wir haben uns für eine Quiche mit Blattspinat, hellen Rosinen und Ziegenkäse entschieden, dazu Tomatensalat. Sehr lecker!

Am 18. November 2015 war ich dankbar für: Freundschaften. Die kleinen Momente. Den Geruch, den Orangenschale auf der Haut hinterlässt. Die Gesundheit aller, die mir nahe stehen. Bitterschokolade in jeglicher Form. Den Mut, das Leben weiter zu genießen, wenn auch im Moment mit einem bitteren Nachgeschmack. Und nicht zuletzt: den Ofen!

Erlebt ihr es auch manchmal, dass ein ganz normaler Tag zu etwas Besonderem wird, ohne dass ihr es erklären könnt? Für was wart ihr gestern dankbar?

 

October so far

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October, you have been so good to me! 💜 Der Monat neigt sich schon wieder dem Ende zu und wie kein anderer hat er mir dieses Jahr wieder einmal gezeigt, wie sehr es um die kleinen Dinge im Leben geht. Ich habe an Herbstabenden selbstgemachte Kürbis-Curry-Suppe und karamellisierte Äpfel genossen, bin kurz am Flussufer Fahrrad gefahren, war zum ersten Mal seit 2 Monaten Pizza essen, habe mit Freundinnen Apfelpfannkuchen mit Zimt und Zucker gemacht, ich war in Marseille, habe Mädelsabende mit Filmen oder Youtubevideos inklusive Panacotta und Kerzen genossen, habe mit Freundinnen bei wunderschönem Herbstwetter ein Boot gemietet und das Glitzern auf dem Wasser geliebt, bin in einer wunderbar großen Waffel mit Sahne und geschmolzener Bitterschokolade versunken und außerdem in Muffins mit flüssigem Schokoladenkern. 🍂 🍁

All diese kleinen Momente haben mir aufs Neue deutlich gemacht: “I think it’s important to find the little things in everyday life that make you happy.” – Paula Cole.

Diese Woche haben wir hier in Frankreich Ferien, und meine Familie nutzt diese Gelegenheit und besucht mich hier in Lyon. Ich freue mich schon so sehr darauf, ihr die Stadt zu zeigen und Lyon noch einmal mit ganz anderen Augen kennen zu lernen. Vor allem aber darauf, den Oktober mit vielen weiteren wunderbar kleinen und doch so besonderen Momenten ausklingen zu lassen. Ich wünsche euch einen schönen Mittwoch!

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Girls Weekend

zzMein Wochenende hat mir bis jetzt sehr gut gefallen, denn es war voller Freundinnen, Sonne, gutem Essen, Kino und einer neuen Sucht. Nachdem ich gestern Vormittag fleißig in der Bibliothek gelernt habe – nächste Woche schreibe ich bereits meine erste Klausur – habe ich mich mit zwei lieben Freundinnen und leckerem Essen belohnt. Und hier habe ich einen Food-Tip für euch: Bao’s! Hinter dem Namen verbergen sich chinesische Hefeklöße, die mit allem Beliebigen gefüllt werden können. Ich habe mich für die süßen Varianten ‘Nutella Banana” und “Apfel Tarte” entschieden und auch wenn wir alle erst einmal von dem ungewohnten Aussehen abgeschreckt waren (warum ist der Bao mit Schweinefleisch rosa?!), kann ich sie wirklich weiter empfehlen. Ich bin total glücklich, dass ich mal wieder etwas Neues ausprobiert habe, und das auch noch in so einer wunderschöner Umgebung! Das “Zakka Bistro” in Lyon hat uns mit der großen Fensterfront, der liebevoll beschrifteten Tafelwand und der asiatisch angehauchten Dekoration wirklich sehr gut gefallen. Ich kam mir vor, als würde ich in einem Tumblr-Post sitzen!

Danach wurde der Mädels-Tag noch mit einem Besuch auf dem Bücherflohmarkt und etwas Shopping abgeschlossen. Heute – hach, ich liebe Sonntage! – wurde der Tag aufgrund einer nahenden Erkältung mit ganz viel frischem Ingwer-Honig-Zitronen-Tee vom Bett aus begrüßt. Trotzdem hatte ich beste Laune, denn ich habe eine “neue” Serie angefangen (also eigentlich ist sie schon recht alt und ich kannte sie auch schon, aber jetzt habe ich erst wieder angefangen, sie exzessiv zu schauen). Die Rede ist von “Dexter”, die bestimmt auch viele von euch kennen. Ein Psychopath als Hauptperson, viel Blut und kubanische Musik: ja, das gefällt mir. Nachdem ich heute noch mit einer lieben Freundin im Kino war, werde ich den Sonntag jetzt auch wieder beenden, wie ich ihn angefangen habe: Mit ganz viel Tee, Kerzen und “Dexter”:) Vorher seht ihr noch ein paar Eindrücke von meinem Wochenende. Was habt ihr Schönes gemacht?

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Sonnenanbeterin

IMG_8067„Ah, the smell of salt and sand. There is no elixir on this blessed earth like it.“ schießt es mir durch den Kopf, als wir nach dem Abendessen aus dem Speisesaal treten, direkt an den Strand. Nie hat ein Zitat besser gepasst, nie hat ein Atemzug sich besser angefühlt. Salz und Sand, Himmel und Meer.IMG_8102IMG_8076Große Träume für die Zukunft. Ich fühle mich, als würden sie nie vergehen. Ich will dran bleiben, an allem, was mich glücklich macht. Es ist so ein wahnsinnig gutes Gefühl, sich lebendig zu fühlen. Zitternd sauge ich das Leben ein, tanze dem Sonnenuntergang entgegen. So fühlt es sich also an, der Glut der Sonne zu nahe zu kommen. Intensiv. Atemberaubend. Vom Leben erfüllt. Meine Haut prickelt da, wo mich die Sonne berührt. Die Pinien beugen sich willig ihrer goldenen Königin und ein ganzer Tag blüht ein letztes Mal auf, bevor es dunkel wird. Segelboote und die Pinienbäume zeichnen sich gegen das matte Licht ab, während wir der Sonne hinterher laufen.IMG_8061IMG_8111IMG_8082Eine Gruppe schwimmt im Meer, und Flammen scheinen mit ihnen im Wasser zu tanzen. Lebendig. Das ist berauschendes, prickelndes Leben. Als wir uns an den Händen fassen, schaue ich in den Himmel. Die schwarzen Wolken haben einen goldenen Rand und mir wird klar, dass es im Leben so viel Besseres gibt als Perfektion. Mein Leben wird nie perfekt sein. Aber ich werde immer der Sonne hinterher laufen, mich ihr und meinen Träumen immer entgegen recken. Ich fühle mich, als hätte ich selten so klar gesehen. Wir sind jung. So vieles steht uns offen. Es wird zwar nichts so laufen, wie wir es uns vorgestellt haben, aber das ist in Ordnung. Und deswegen werden dunkle Wolken immer einen goldenen Rand haben, und ich die Sonne im Rücken. Sie wird immer da sein – was für eine Erkenntnis. Für immer mein. Der Himmel glüht ein letztes Mal rot, und dann hüllt er alles und Jeden in einen sanften, violetten Schimmer.

„You don’t need to explain your dreams. They belong to you.“ – Paulo CoelhoIMG_8103IMG_8074Dress – Zara / Shoes  – Deichmann / Watch – Fossil / Big Bracelet – Hipanema / Hair tie – Invisibobble

Nature’s way too beautiful

IMG_8463„Anyone who keeps the ability to see beauty never grows old.“ – Franz Kafka.

An einem Donnerstag entscheiden wir uns dafür, den Nationalpark Plitvicer Seen zu besuchen – ein Ort, von dem mir bereits so viele Menschen vorgeschwärmt haben. Und tatsächlich – so klares Wasser habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Man kann bei 10 Metern Tiefe noch auf den Grund schauen. Türkise Schattierungen, fast so unwirklich wie Aquarellfarbe. Und überall neugierige Fische, als hätte sich Disney diese Szenerie ausgedacht und dann doch wieder verworfen. Jeder schildernde Fisch, jede Alge, jeder Unterwasserbaumstamm wird unter der Wasseroberfläche sichtbar. Dunkelblaue Libellen schwirren durch die zarten hellgrünen Blätter, das Licht bricht sich tausendfach auf dem Wasser – es ist fast zu perfekt um wahr zu sein.

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Auf hölzernen Stegen bewegen wir uns durch dieses Naturschauspiel, und wieder einmal lerne ich demütig zu sein vor der Schönheit der Natur. Mit einem Schiff geht es absolut lautlos zu einem anderen Ufer, und wieder bin ich von der Ursprünglichkeit – rauen weißen Felsen, Wasserfällen – von Mutter Natur beeindruckt. Neben der Demut fühle ich die Dankbarkeit, einen weiteren wunderschönen Ort auf der Welt erleben zu können.

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Als wir stumm über den großen See gleiten, erinnert mich das alles sehr an Harry Potter. An den großen, schwarzen See von Hogwarts, nur in türkis. Eine Fledermaushöhle und Wälder über Wälder vervollständigen den Eindruck. Wir sitzen am Ufer, während es donnert und blitzt und stürmt. Aber er hat keine Angst und deshalb habe ich auch keine. Auf den Bildern sieht es aus wie in der Karibik oder auf den Bahamas – in Wahrheit befinden wir uns im wunderschönen, gewittrigen Kroatien.

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“Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“, sagte Kafka. Ich will diese Fähigkeit nie verlieren, will in dem Sinne nie alt werden. Und wenn ich an Momente wie diese denke, weiß ich, dass dies nie passieren wird.

10 Jahre

Anzeige – Dieser Beitrag entstand in liebevoller Zusammenarbeit mit Cewe Fotoservice.

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Ich bin eine leidenschaftliche Sammlerin – von schönen Verpackungen, von Büchern und von InStyles. Aber noch mehr von Tagebucheinträgen, Fotos und Momenten. Ich schreibe mir fast alles auf, und Jahrestage jeglicher Ereignisse meines Lebens werden liebevoll zelebriert. Als ich jedoch vor ein paar Wochen mit meiner besten Freundin Lebensmittel einkaufen fuhr, war ich plötzlich ganz überrascht. Wir hatten über alte Zeiten geredet, und plötzlich, zwischen dem Kauf eines Erdbeerbananen-Smoothies und Zartbitterschokolade traf es mich wie ein Blitz. Die Erkenntnis, wie lange wir eigentlich schon befreundet waren. Wir blickten zurück… auf 10 Jahre. 10! Das ist unser halbes Leben!

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Erinnerungen strömten auf uns ein, und auf dem Supermarktparkplatz überboten wir uns bereits mit den besten Geschichten. Wie wir zusammen Hobbies begannen und wieder aufgaben, Gartengeburtstage im Bikini mit selbstgemachten Cocktails und süßem Zuckerrand am Glas feierten, Instrumente gelernt und uns 1000 Geschenke gemacht haben. Du hast Überraschungspartys für mich organisiert. Gleich zwei Stück! Und mir so sehr geholfen, traurige Zeiten zu überstehen. London, Italien, deutsche Städte und Seen und eine kleine englische Küstenstadt – daran hängen unsere liebsten Erinnerungen.

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Wir haben beide die erste Liebe kennen gelernt, das Erwachsenwerden gekostet. Und immer darüber geredet. Ich wusste immer, was du denkst, kann deine Laune an den Pausen zwischen deinen Wörtern erkennen. So viele Wörter! Früher in kleinen Briefchen, die wir uns mitgegeben haben, dann in stundenlangen Telefonaten. Heute vergeht kein Tag, an dem ich dir nicht mindestens eine zehnminütige Spachnachricht auf Whats App schicke, und deine abhöre. Deine Stimme ist das beste Hörbuch der Welt.

Wir haben 10 Geburtstage miteinander gefeiert. 10 Mal Weihnachten und 10 Mal den Beginn der Sommerferien. Wir haben zusammen Abitur gemacht, Seite an Seite gelernt und geflucht und schließlich mit einem Frozen Joghurt und dem ersten Shopping Marathon seit 3 Monaten auf den Sieg angestoßen. Ich fühle mich so alt, wenn ich darauf zurück blicke, aber auf eine gute Art und Weise.

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All diese Momente verdienen es, an sie erinnert zu werden. Es gibt nichts Schöneres, als die besten Augenblicke so vieler Jahre in der Hand zu halten – und es ist so witzig, sie immer wieder anzuschauen und zusammen über unsere Frisuren in der 5. Klasse zu lachen. Für genau solche Anlässe – ‘Jahrestage’ oder Geburtstage – liebe ich Fotobücher, denn sie zeigen genau, wie viel die gemeinsame Zeit bedeutet. Hier habe ich bisher alle meine Bücher bestellt, auch das auf dem Foto. Es ist natürlich toll, dass die Anwendung super einfach ist, und trotzdem durch die Auswahl der Fotos und Details so viel Individualität zulässt. Außerdem finde ich es total schön, dass man so viele Hintergründe, Schriften und kleine Symbole einfügen kann – so ist Jedes fast wie selbst gebastelt und natürlich auch immer mit ganz viel Liebe gemacht. Und es gibt so viel Auswahl bei Fotobüchern! Nächstes Mal will ich unbedingt ein Hardcover ausprobieren. Gibt es ein besseres Geschenk für Lieblingsmenschen und die Familie? Ich glaube nicht – Jeder freut sich doch über ein Geschenk, in dem so viel Zeit, Mühe und Persönlichkeit steckt.

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Ein Geschenk ist es auch, dich mit so einer Überraschung glücklich zu machen. So schön bist du, von innen wie von außen. Manchmal wünschte ich, die Leute würden bei einer ersten Begegnung mit dir genau das in dir sehen, was ich schon so lange weiß. Was für eine gute Freundin du bist. Wie wahnsinnig viel Spaß man mit dir hat, und wie fabelhaft man mit dir Geschichte schreiben kann, und zwar die unseres Lebens.

All die Momente gesammelt, festgehalten, in einem Buch – wann immer du traurig bist, kannst du darin versinken, und du wirst sehen, was wir schon alles erlebt haben. Und was noch alles vor uns liegt!

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Erste Eindrücke

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Verliebt. Ein wunderschönes Wort. Jeder sollte verliebt sein, in irgendetwas, und zwar in jeder Sekunde seines Lebens. Als ich hier ankam, wusste ich, dass meine Verliebtheit von nun an auch einem Land galt… und zwar Kroatien.

Wir haben uns stundenlang auf einer babyblauen Luftmatraze treiben lassen, das Meer in uns aufgesaugt, Wassermelone und Eis gegessen und die süßeste Ananas (und den besten Kichererbensalat und himmlisch leichtes Schokoladenmousse und herrlich fruchtige Tomatensuppe.. ihr merkt, das Hotelbuffet hat mir gefallen!). Wir sind Jet Ski gefahren und haben Zadar und den Nationalpark der Plitvicer Seen bestaunt und zahlreiche Sonnenuntergangspaziergänge unternommen. Aber vor allem habe ich Kraft getankt, Sonne, Liebe, Zuversicht und bin mit neuen Geschichten, Einsichten und der Liebe für ein Land nun wieder zurück in Deutschland. Aber alles von vorn!

Die letzte Woche haben mein Freund und ich in Kroatien verbracht, genauer gesagt im Hotel Pinija, das sich im Ort Petrcane befindet. Die Gegend ist wunderschön, und unser Hotel hat sich perfekt in die Umgebung eingefügt – überall kleine weiße Häuser mit rankenden Glyzinien und Häfen voll von kleinen schaukelnden Booten. Sowohl die Gegend Petrcane als auch unser Hotel kann ich sehr für einen Urlaub empfehlen.

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Mir ist aufgefallen, wie merwürdig es ist, wie gut sich Verzicht anfühlen kann  – in dieser Woche war er das Paradies auf Erden. Keine Klausuren, keine Termine, kein Handy, kein Laptop, kein Kalender, kein Make Up. Ich wusste meist nicht mal, wie viel Uhr es war. Blauer Himmel ist für Stunden das Einzige, das ich sah; das Meer war herrlich klar und schillerte und glitzerte in verschiedenen Blautönen. Pinienwälder umrahmten die Szenerie, blau und grün so weit das Auge reicht. Der Pool trumphte mit einer wunderschönen Aussicht über das Meer auf und war deshalb ein besonderes Highlight. In der erbarmungslosen Mittagssonne brach das Türkis in 1000 Scherben, Korbstühle luden uns ein. Vor uns lag das Meer, dahinter ein Nebel aus blauer, unendlicher Weite.

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Runde Kiesel berührten mich vorsichtig an den Füßen. Der Strand bestand aus Kieselsteinen oder Steinplatten und daher hatte ich mir schon Sorgen gemacht, ob ich einen Sandstrand vermissen würde. Aber keineswegs! Denn der Untergrund ist zwar steinig, belohnte mich dafür aber mit einem unglaublich klaren Blick auf den Grund, über dem 100 Blautöne schillern.

Ganz besonders habe ich es natürlich genossen, ausgiebig zu lesen. In eine andere Welt eintauchen, die Sorgen abgeben, die Gedanken in ein kleines Notizbuch schreiben – das war wirklich herrlich. Natürlich teile ich auch bald meine liebste Urlaubslektüre mit euch.

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Die nächst größere Stadt zu unserem Ort heißt Zadar. Am Mittwoch Vormittag bot uns die zauberhafte Altstadt Zuflucht vor der sengenden Sonne. Vom Hafen mit den vielen weißen Booten liefen wir durch viele kleine Gassen mit Kopsteinpflaster und Straßenmusikern. Für mich sah alles aus wie eine Mischung aus Italien und Griechenland, und der Charme ist hier nicht nur aufgesetzt, sondern echt. Zahlreiche Einwohner tranken Cappuchino auf den alten Plätzen, während uns selbst eiskaltes Wasser nicht abkühlen konnte. Gut, dass es Eisdielen gibt –  in diesem Fall eine bunte Gelateria mit wunderbar cremigem Vanille Eis.

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Das Jet Ski fahren kann ich ebenfalls Jedem empfehlen, der im Urlaub die Möglichkeit dazu hat. Erst wollte mein Freund nicht, und ich habe ihn dazu überredet – aber als er dann plötzlich Spaß daran fand, Vollgas zu geben, bereute ich meinen Vorschlag fast, da ich bei jeder Welle drohte, vom Sitz gefegt zu werden. Aber ich bereute es nur fast – denn zu gut fühlte sich der Adrenalinstoß, der Wind auf meiner Haut, die Gischt in meinem Haar an. Das Gefühl diesen Moments: Die Welt gehört uns!

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Ihr merkt vermutlich schon, dass es mir in Kroatien unglaublich gut gefallen hat, und dass ich es als Urlaubsziel auf jeden Fall weiter empfehlen kann. Ich habe noch so viele weitere Geschichten und Eindrücke, die ich mit euch teilen will – aber jetzt geht es für mich erst mal nach Amsterdam! Ich berichte dann natürlich ausführlich und wünsche euch eine schöne Woche.

Wir strahlen und glänzen, wie in Gold getaucht

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Vor genau 364 Tagen feierte ich mit meinen Freunden und meiner Familie meinen Abiball. Und heute bin ich erneut auf einem eingeladen, in derselben Aula, mit denselben Menschen. Die Tatsache, dass meine Schwester heute ihr Abitur feiert, ruft viele Erinnerungen wach an die Zeit vor einem Jahr… Grund genug, wieder einmal durch alte Tagebücher zu blättern. “Die sanften Farben der Kleider verschwimmen. Chiffon und Seide flattern elfenhaft über den Parkplatz, ein stolzes Lächeln streift die Menschen, die mit mir die letzten Jahre gelitten haben. Da liegt so viel in den Blicken. Gemeinschaft, die Erinnerungen, die nur der eigene Jahrgang versteht. Der Wunsch, dass man irgendwie noch zusammen bleiben kann, obwohl man weiß, dass das nicht geht.

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Alles bricht auf, und die Welt, die wir für selbst verständlich hielten, tut sich auf. Es liegt an uns, ob wir uns verzweifelt festhalten, mit strahlenden Augen den nächsten Monaten entgegen gehen oder vor Entscheidungen fliehen. Wir werden nie zurückgehen in dieses graue Gebäude. Das kann Angst machen. Oder befreien! Denn jetzt kannst du wegfliegen – körperlich oder im Geiste – und nie wieder nach Hause zurückkommen. Luftballons steigen in den Himmel auf. Genug Wünsche für ein ganzes Leben zieren die Zettel. Was wünschst du dir? Diese Zeit kommt nie wieder. Ich will sie festhalten. Und doch schon so viel weiter sein.

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Dieser Ball bestätigt, was wir schon so lange wissen: wir haben uns weiter entwickelt, sind ein Stück weit erwachsen geworden. Wir sind aufgeblüht und spüren die stolzen Blicke unserer Familien auf unseren nackten Schulterblättern. Wie Könige und Königinnen stehen wir mit dem Zeugnis auf der Bühne, bereit, unser eigenes Imperium namens Leben aufzubauen. Die Menschen, mit denen wir jahrelang das Klassenzimmer geteilt haben – sie strahlen und glänzen, wie in Gold getaucht.

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Das Glück über einen gelungenen Abschied, über die geschaffte Etappe, über einen aufregenden Neuanfang steht allen ins Gesicht geschrieben. Die Wehmut verwischt Erinnerungen, verteilt Tränen. Aber das ist nicht schlimm, denn die geteilten Emotionen lassen uns diesen Moment wirklich erleben. Sie sind da, und sie sind alles. Lasst uns aufblühen!, jubilieren die Anderen, die zarten Kleider, die hellblauen Krawatten. Wir sind golden. Wir sind so erwachsen. Niemals kann ein Moment an diesen heran reichen.”

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Wenn ihr ebenfalls in nächster Zeit oder sogar heute euren Abiball oder einen anderen Abschluss feiert – genießt es. Dieser Abend wird einen ganz besonderen Platz in eurem Herzen einnehmen. Und seid nicht traurig über das Ende dieses Abschnitts eures Lebens. Seid viel mehr dankbar, dass ihr das alles erleben konntet. The best is yet to come. Daher denkt immer daran: es wird noch besser. Viel besser!

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Model – my Sister / Dress & Heels – Asos / Necklace – Karstadt