
In drei Wochen ist es soweit. Mein Germanistik-Studium beginnt. Ein neuer Lebensabschnitt, eine noch ungewisse Erfahrung, ein Neubeginn. Ich schaue ins Ungewisse. Fremde Menschen, ungewohnte Situationen, auf die ich mich irgendwie einlassen muss. Wenn ich daran denke, fühle ich mich in manchen Momenten überfordert und allein gelassen, obwohl diese Situation schon so viele Menschen, natürlich auch aus meinem Umfeld, erlebt haben. Mit Veränderungen habe ich mich schon immer etwas schwer getan, obwohl es meist danach oder dabei etwas Gutes passiert. Aber dann kommen wieder die vertrauten Fragen: Wie werde ich mich zurecht finden? Werden die Anderen mich mögen? Werde ich mich wohlfühlen, ist mein Studiengang wirklich der Richtige für mich?
Fragen, die wohl jedem von uns schon einmal durch den Kopf gegangen sind. Es gibt Menschen, die können (scheinbar) selbstsicher mit ungewohnten Situationen umgehen und dann wieder jene, die zu viel grübeln und sich über alles schon Wochen im Vorraus den Kopf zerbrechen ( zu dieser Kategorie gehöre ich dann wohl). Bis ich mir die Frage stellte: Was bringt das überhaupt? Natürlich kann man versuchen, alles im Vorraus zu analysieren, um Fehler zu vermeiden – aber ein positives Ergebnis kommt dabei nicht heraus.
Im Endeffekt ist es ein Neuanfang, den ich auf mich zukommen lassen sollte. Auf den ich mich ja auch irgendwie freue. Fehler gehören nun mal dazu. Und selbst, wenn ich mich nicht mit allen gut verstehe oder ein Seminar schrecklich langweilig ist, ist das auch nicht das Ende der Welt. Auch ich habe mich in der Schule über die viele Arbeit beklagt, die uns allen langsam aber sicher über den Kopf gewachsen ist, und ich bin mir auch bewusst, dass ich in dieses Studium ein großes Stück Arbeit, Fleiß, Leidenschaft und Schweiß hineinstecken werde, hineinstecken muss. Denn so sehr ich manche Sachen in dieser Zeit des Abiturs gehasst habe, so sehr bin ich auch an ihnen gewachsen und wüsste sonst nicht, was ich alles leisten kann.
Ich bin sicher, in dieser Zeit werde ich viel über mich lernen, viel über meine nähere Zukunft und die Person, die ich sein will. Und nachdem ich für mich geklärt habe, dass diese angsterfüllenden Fragen nichts sind als Energie-fressende Zeiträuber, die mir die Freude am Neuen nehmen, werde ich sie links liegen lassen. Noch geht mein Blick ins Ungewisse, in eine neblige Zukunft – doch ich freue mich schon jetzt auf neue Erfahrungen.

dress- H&M / watch – Fossil / shoes – Pull&Bear / bag – Louis Vuitton (danke Diane!)