Schlagwort: university

About last week #19 – Über heiße Schokolade, Girl on the Train und spanische Vokabeln

herbst

Gelernt… Me llamo Alissa, y tú? Vor ein paar Wochen habe ich euch erzählt, dass ich einen Sprachkurs in einer neuen Sprache beginnen möchte – am liebsten in spanisch, italienisch oder niederländisch. Spanisch hat schließlich das Rennen gemacht und die erste Stunde fand in einer supernetten Gruppe statt – in einem Raum mit fantastischem Blick über die Frankfurter Skyline. Ich freue mich schon so, in ein paar Wochen die ersten Sätze sagen zu können!

Gesehen… Girl on the train im Kino. Ich hätte nicht gedacht, dass der Tag kommen würde, an dem ich sage: Ich fand den Film besser als das Buch. Und das soll keine Kritik am Buch sein – das bedeutet einfach, dass mich der Film so begeistert hat, dass ich sogar überlegt habe, noch ein zweites Mal ins Kino zu gehen.

Getrunken… so viele Tassen heiße Schokolade wie noch nie. Der Grund? Ist der schönst mögliche, den es dafür geben kann: Coffee Dates mit Freunden! Ich liebe dieses auf den neusten Stand gebracht werden, Stundenpläne vergleichen und neue Cafés ausprobieren in den ersten Semesterwochen.

Wann bist du zum letzten Mal… im Morgengrauen im Feld spazieren gewesen? Die Luft knistert, und der Tag offenbart sich vor dir  – ein elektrisierendes Gefühl.

Tipps für das Schreiben von Hausarbeiten

img_5238

Hallo Oktober, hallo neues Semester! Eine Woche des Wintersemesters 2016 ist bereits um, und für mich war es diesmal ein total unwirkliches Gefühl, wieder in den vertrauten Hörsälen zu sitzen und über den Campus zu laufen. Damit ich im Winter nicht in den totalen Stress komme, habe ich mir vorgenommen, ein paar Hausarbeiten bereits während des Semesters zu schreiben oder zumindest zu beginnen. Dafür wurde ich nach Tipps gefragt, und teile deshalb – obwohl ich selbst noch nicht viele geschrieben habe – die “Regeln”, die mir bis jetzt jetzt dabei geholfen haben.

1) Wähle (wenn möglich) ein Thema, das dich interessiert – auch wenn du dir vielleicht einfachere, aber uninteressantere Themen aussuchen könntest.

2) Besuch’ die Sprechstunde deines Dozenten und lass’ dir helfen. Ein Dozent erzählte mir vor ein paar Wochen, dass Studenten in den meisten Fällen gar nicht alle Hilfestellungen nutzen, die sie bekommen könnten. Deshalb: Frag’ alles, was dir auf der Seele brennt! Dozenten helfen gern, und das ist ja schließlich auch ihr Job. Achte außerdem in der Sprechstunde darauf, auf was dein Dozent Wert legt. Bei meiner Hausarbeit war explizit nach der eigenen Meinung gefragt. In anderen Fächern ist das jedoch ein absolutes No-go. Ohne die Sprechstunde hätte ich nie erahnen können, auf was mein Dozent seinen Fokus legt.

3) Steck’ viel Energie in die Gliederung – und schreib nicht einfach drauf los. Sei dir genau im Klaren darüber, was du sagen willst, dann musst du auch nicht seitenlang um den heißen Brei herumreden. Schreibe dir auf, was du verdeutlichen willst. Mit einer guten Gliederung ist die halbe Arbeit bereits erledigt.

4) Plan dir feste Schreibzeiten ein – geh’ bloß nicht nach dem Motto ‘Das mach ich, wenn ich Zeit dafür finde’, sondern nimm dir die Zeit! – und belohn’ dich danach.

5) Gewöhne dir einen Rhythmus an! Ich habe mich anfangs gezwungen, wirklich jeden Tag ein paar Stunden an meiner Hausarbeit zu arbeiten; nach kurzer Zeit hatte ich mich schon so daran gewöhnt, dass ich mich immer automatisch nach der Arbeit vor den Laptop setzte. So bleibt man immer im Thema – und es gibt nichts schlimmeres, als eine Aufgabe, die sich ewig hinzieht, oder?

6) Setze dir Tages- und Wochenziele. Heute schreibe ich zwei Seiten. Bevor ich am Freitag Feiern gehe, dann noch vier! Und vor dem Städtetrip will ich alles geschafft haben!

7) Wenn du nicht weiter kommst – rede darüber. Das muss (bei mir zumindest) weiß Gott keine Person vom Fach sein. In 99% der Fälle komme ich auf eine Lösung, wenn ich in der Küche vor meiner Mutter auf- und ab tigere und einen Monolog über mein Problem halte – bis mir die Lösung plötzlich selbst einfällt.

8) Lass eine unbeteiligte Person Korrektur lesen. Auch wenn sie den verwendeten Fachjargon nicht verstehen sollte, kann sie sagen: Ist die Arbeit sinnvoll gegliedert? Liest sie sich angenehm? Wird sinnvoll argumentiert, und ist die Rechtschreibung und Grammatik korrekt?

Ich hoffe, diese Tipps können Einigen von euch helfen. Viel Erfolg im neuen Semester!

Bluse vom Foto – Zara

Life Update

IMG_4315

Wir schreiben den 19. Juli 2016, und ich habe endlich alle Klausuren des Semesters hinter mir. Jeder Schüler und Student kennt dieses Gefühl, wenn man die Freiheit in greifbarer Nähe wähnt, die Stunden vor der letzten Klausur wie Honig vom Silberlöffel tropfen und der Kopf schwirrt und surrt und einfach nur noch durcheinander ist. Und danach – ist es geschafft. Die Lernzettel können in die Luft geschleudert, die wiedergewonnene Freiheit genossen werden. Ich bin unheimlich froh, dass das Lernen erstmal ein Ende für mich hat, da ich wieder einmal gemerkt habe, wie wenig ich stupides Auswendiglernen mag.

Jetzt bleiben in den nächsten Tagen “nur” noch zwei Essays zu schreiben, Bücher für die Uni-Leseliste zu lesen (aktuell: Mary Poppins! <3), einen Praktikumsbericht fertigzustellen und im Sommer dann eine Hausarbeit anzugehen. Zusätzlich werde ich bei einem Sommer-Bürojob in einem Pharmaunternehmen jeden Tag Protokolle bei Konferenzen schreiben, Akten einsortieren und Excel-Tabellen ausfüllen. Und dazu kommen natürlich noch die vielen kleinen Erlebnisse und Pläne – Shopping-Tage, Städtetrips, Zeit am See- , auf die ich mich wahnsinnig freue.

Studiert ihr auch, und wenn ja, was? Habt ihr eure Prüfungen schon hinter euch? Falls nein, wünsche ich euch ganz viel Erfolg <3 

Life update + die Pläne für die nächsten Monate

IMG_2165-side

Den Januar verbinde ich ungefähr genauso mit Lernen und Klausurenstress, wie ich meine Oma mit Kandiszucker und Haselnusstorte verbinde. Und so war es auch letztes Jahr: Im Januar 2015 war ich mittendrin im Lernen und steckte alle übrig gebliebene Zeit in die nervenaufreibende Erasmusbewerbung. Dieses Jahr ist das anders.

Meine Zeit in Frankreich ist endgültig zu Ende, und ich bin mittlerweile mit Körper und Herz vollständig in Deutschland angekommen. Das Auslandssemester in Lyon war eine so tolle Erfahrung. Ich würde sie jederzeit wieder machen und auch jedem empfehlen, ein Semester im Ausland zu verbringen. Aber entgegen meiner Erwartung vermisse ich Lyon und alles drum und dran nicht so sehr wie gedacht. Es ist einfach zu schön, wieder zu Hause zu sein! 🙂

Da das Sommersemester hier in Deutschland erst wieder Mitte April beginnt, stellte sich mir natürlich die Frage, was ich während dieser Monate machen möchte. Ich habe mich schließlich dazu entschlossen, ein Praktikum zu machen. Übermorgen fange ich in der PR&Marketing-Abteilung eines Unternehmens an und freue mich schon sehr auf diese Herausforderung.

IMG_2167

Mitte April 2016 geht dann wie gesagt das Sommersemester los und ich freue mich auch schon wieder total darauf, in meiner gewohnten Umgebung (und vor allem in meiner Muttersprache!) zu studieren und mich richtig reinzuhängen. Versteht mich nicht falsch – ich bin natürlich auch sehr dankbar, dass ich im Moment nicht wie so viele meiner Freunde für Klausuren lernen oder Hausarbeiten verfassen muss. Neben letzten organisatorischen Dingen, mit denen ich euch nicht langweilen will, habe ich in den letzten Tagen meine freie Zeit dazu genutzt, viel raus in den Schnee zu gehen, Schlitten und Ski zu fahren, mit Freundinnen essen zu gehen, im Bett zu frühstücken, shoppen zu gehen (Ausbeute hier), meine geliebten Stadtbüchereien zu besuchen, und ausgiebige Serienmarathons zu genießen (im Moment bin ich absolut Pretty Little Liars und Downton Abbey abhängig! Downton Abbey mit meiner Mutter und Schwester zu verschlingen ist einfach das Beste im Moment).

Natürlich habe ich auch meinen ersten Neujahrsvorsatz bereits umgesetzt und mein Zimmer gestrichen und alles neu angeordnet. Nach zwei Streich-Abenden mit meinen Freundinnen (zusammen macht es einfach am meisten Spaß!) erstrahlen zwei von vier Wänden in einem sanften grau. Zudem habe ich fleißig ausgemistet, die Möbel umgestellt, meine Kommode weiß gestrichen; es hängt ein neuer riesiger Spiegel mit neuen Bildern an der Wand und ich habe außerdem eine große Holztruhe, die ich seit meiner Kindheit anbete, aus dem Wohnzimmer entführen können.

IMG_2169

Theoretisch gibt es noch viel zu tun – denn eigentlich wünsche ich mir noch ein neues Bett, einen neuen Nachttisch und einen Sessel. Das muss erstmal warten – aber trotzdem bin ich absolut verliebt in jede Veränderung und fühle mich viel wohler in meinem Zimmer. Einen Teppich wollte ich mir, wie ihr hier nachlesen könnt, auch noch kaufen. Lustigerweise habe ich gestern einen Teppich bei einem Instagram-Gewinnspiel gewonnen! Ich freue mich riesig und mache natürlich sofort Fotos für euch, sobald er eingetroffen ist. So, jetzt habe ich aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Was ist bei euch in der nächsten Zeit geplant? Ich wünsche euch noch eine schöne Woche!

PS.: Falls euch diese Art von Posts gefallen, könnt ihr gern unter dem Tag “life update” rechts in der Schlagwortwolke mehr davon lesen!

Things you should pack for a Semester Abroad to feel like Home

IMG_0889 (1)

Wenn man Packlisten schreibt – und ich schreibe immer Packlisten, sonst würde ich einfach mal alles vergessen – konzentriert man sich meist auf das Wesentliche. Zahnbürste, Bargeld, Ladekabel, Unterwäsche. Und wenn man in den Urlaub fährt, reicht das natürlich auch völlig aus. Aber in den ersten Tagen hier in meiner neuen Wohnung habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, einige Dinge dabei zu haben, um sich während längeren Aufenthalten wirklich zu Hause zu fühlen.

IMG_0892

Gemütliche Kleidung ist so wichtig, um sich wohl zu fühlen! Vor allem jetzt, wo es kälter wird, tragen kuschelige Pullover, dicke Socken und Hausschuhe extrem zum Wohlbefinden bei. Ohne meinen rosa Flauschebademantel, den ich jeden Morgen und Abend trage, könnte ich nicht leben!

Zumindest für Frankreich kann ich sagen: Sowohl Schreibwaren als auch Kosmetik sind hier so so viel teurer als in Deutschland. Es gibt hier noch nicht mal Drogerien wie DM & Co – verrückt, oder? Kosmetika kauft man entweder in Supermärkten oder in Apotheken – und dementsprechend sehen auch die Preise aus. Da ich das vorher gelesen hatte, habe ich mich bereits im Voraus mit meinen Alltags-Produkten eingedeckt und bin sehr froh, so viel Geld sparen zu können. Außerdem geben gewohnte Produkte ja auch ein Zuhause-Gefühl!

IMG_0906

Neben normalen Büchern – von denen ich gleich an die 20 Stück aus Deutschland mitgenommen habe, ups – hat sich ein klassisches Wörterbuch als so so wichtig erwiesen. Wer also ebenfalls ins Ausland geht, nehmt auf jeden Fall eins mit! Ich hätte es fast zu Hause gelassen, weil ich mir dachte: Ach, man nutzt dafür sowieso nur noch sein Handy.. Aber ohne mobiles Internet und Wlan steht man dann schön blöd da. Deshalb war ich in den ersten Internet-freien Wochen so dankbar für mein Wörterbuch!

IMG_0909

Deine Lieblingsserie und ein Laufwerk bzw. ein Laptop mit Laufwerk. Die ersten zwei Wochen hatten wir kein Wlan in der Wohnung und ich weiß noch genau, was für ein merkwürdiges Gefühl es in dieser Zeit war, allein in der Wohnung zu sein. Der Regen prasselte aufs Dach, jede Holzdiele im Haus knarzte im Wind und ich hatte weder Musik auf dem Laptop noch Handy (da ich sonst immer das gratis Spotify, höre, das ja nur mit Wlan funktioniert) und ohne Internet, Fernsehen oder Radio, hatte ich keine Chance, irgendein Hintergrundgeräusch zu erzeugen, damit ich mich nicht mehr so komisch fühlte. Gossip Girl war wirklich meine Rettung um mich an stummen Nachmittagen abzulenken und mich einfach mehr zu Hause fühlen zu lassen.

IMG_0908

Da ich in meinem Zimmer zwar einen Schrank, aber kein Regal habe, sind Boxen oder Schachteln zur Aufbewahrung von Schmuck, Kosmetik, und Uni-Sachen für mich ideal. Ein Zimmer sieht gleich viel ordentlicher und strukturierter aus, wenn die Sachen ordentlich in Boxen verstaut sind. Wenn diese dann noch hübsch aussehen, umso besser. Deshalb mag ich zum Beispiel die Verpackung von meinem Macbook sehr gern als Aufbewahrung für meine Uni-Unterlagen.

IMG_0896

IMG_0916

So unwichtig es auch im ersten Moment erscheinen mag – vergesst nicht, ein bisschen Deko einzupacken! Mein Mädchenherz schlägt jeden Tag ein bisschen höher, wenn ich mich aufs Neue an Bilderrahmen, Duftkerzen, Fotos (die ich auf den Bildern mal anders herum hingelegt habe) und persönlichen Andenken erfreuen kann.

IMG_0904

IMG_0907

Habt ihr auch bestimmte Dinge, die euch sofort an Zuhause erinnern? War jemand von euch schon mal für längere Zeit im Ausland, und wenn ja, was sind eure Tipps? Ich wünsche euch noch einen schönen Dienstagabend!

Vorbereitungen für ein Auslandssemster

IMG_9601

Noch vor einem Jahr hätte ich mir niemals vorstellen können, jetzt in Frankreich zu leben, und es war auch in keinster Weise geplant. Selbst heute habe ich noch das Gefühl, dass ich irgendwie da hinein gerutscht bin und muss mich an manchen Tagen kneifen, um mich zu vergewissern, dass ich wirklich hier bin. Doch auch wenn ich mir das alles gar nicht vorstellen konnte und zwischendurch am Papierkram verzweifelt bin, so bin ich mittlerweile wirklich so so so froh, das alles durchgezogen zu haben, denn die Monate hier in Lyon sind einfach eine wunderschöne Zeit und Erfahrung. In den folgenden Zeilen beschreibe ich euch die Schritte, die ich für ein Auslandssemester durchlaufen habe – vielleicht kann ich so dem ein oder anderen ja die Angst vor der Bewerbung nehmen.

Just do it!Februar. Der erste Schritt ist selbstverständlich, sich nach einem Programm oder einer Agentur zu erkundigen, die in Zusammenarbeit mit deiner Universität den Auslandsaufenthalt organisiert. Natürlich kann man auch auf eigene Faust ein Auslandssemester in Angriff nehmen, aber in meinen Augen ist das wegen den ganzen administrativen Aufgaben fast unmöglich. Ich glaube, fast an jeder Uni werden solche Programme angeboten. In meinem Fall handelt es sich um das bekannte Programm ERASMUS. An meiner Uni kann man sich nur einmal im Jahr bewerben, es lohnt sich also, sich so früh wie möglich zu informieren! Wenn man dann die Bewerbungsvorraussetzungen und -Fristen herausgefunden hat, bewirb dich einfach! Wie ich bereits hier beschrieben hatte, sprachen bei mir so viele Gründe gegen das Einreichen einer Bewerbung: “Als Erstsemestler hast du eh keine Chance.” “Du bist mitten in der Klausuremphase, wie willst du denn jetzt noch das ganze Bewerbungsverfahren schaffen?”, und so weiter und so fort. Auch wenn ich kurz überlegt hatte, tatsächlich meine fertig gestellten Bewerbungsunterlagen überhaupt nicht abzugeben, tat ich es doch, und wurde wider aller Erwartungen genommen. Und heute bin ich so so so froh, dass ich mich doch noch dazu entschieden habe!

Die Bewerbung. Dieser Punkt ist so weit ich weiß bei jeder Uni unterschiedlich. In meinem Fall musste ich in einem ersten Schritt ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und ein Onlinebewerbungsverfahren in der jeweiligen Fremdsprache – in meinem Fall also französisch – abgeben. Auch wenn ihr das natürlich selbst schreiben solltet, schadet es nie, einen Muttersprachler der jeweiligen Sprache drüber schauen zu lassen – Lebensläufe sind im französischen zum Beispiel anders herum aufgebaut als im Deutschen, was ich davor gar nicht wusste.

The next steps | März – Mai. Was für eine wunderbare Mail – ich war angenommen worden! Für Lyon! Nachdem ich eine Runde weiter war, musste ich nun innerhalb einer Frist von ca. 2,5 Monaten durch ein weiteres Onlinebewerbungsverfahren. Außerdem musste ich mir einen Überblick darüber verschaffen, was ich in dem betreffenden Semester in Deutschland für Kurse belegen würde und mir dazu die äquivalenten Kurse an meiner französischen Uni heraus suchen. Diese Auswahl muss dann von den deutschen als auch den französischen Professoren für in Ordnung befunden werden, und erst dann ist einem der Platz zu 100% sicher. Die Kursauswahl nennt man “Learning Agreement (LA)” und war wirklich der Punkt, der mich wochenlang in den Wahnsinn getrieben hat. Der Grund: Meine französische Uni hatte überhaupt kein aktuelles Vorlesungsverzeichnis im Internet und wenn ich ein paar Kurse finden konnte, waren die ohne Beschreibung. Meine zuständige Professorin konnte aber natürlich keine Kurse akzeptieren, von denen sie nicht wusste, was genau dort behandelt wird, und somit begannen wochenlange Emailkorrespondenzen mit Frankreich und zahlreiche Sprechstunden mit meiner Professorin, in denen ich mich relativ hilflos fühlte. Nach wochenlangen Bemühungen unterschrieb sie dann endlich und ich war erleichtert, den schwierigsten Punkt abgehakt zu haben.

Together we are stronger. Meine Tipps, damit das mit dem LA besser funktioniert und man sich generell nicht so verloren fühlt: Auch wenn man an der schrecklichen Unorganisiertheit der Franzosen nichts ändern kann, so kann man sich wenigstens mit Mitleidenden zusammen tun. Frag deine ERASMUS-Koordinaten nach Namen oder Email-Adressen der Leute, die an dieselbe Uni wollen wie du. Besuche, falls dies angeboten wird, einen Vorbereitungskurs und knüpf dort erste Kontakte. Ich habe dort zum Beispiel Menschen kennen gelernt, mit denen mich jetzt hier in Lyon eine wirklich enge Freundschaft verbindet und mit denen ich auch das LA gemeinsam durchgestanden habe. Zusammen ist man immer stärker!

Ask everything! Außerdem: Scheue dich niemals, alles zu fragen, was du nicht verstehst! Meine ERASMUS-Beauftragten sind in meinem Email-Programm glaube ich immer noch meine wichtigsten Kontakte, da mir alle paar Tage irgendwelche Dinge unterkamen, die ich nicht verstanden habe. Hab keine Angst, zu fragen – es ist schließlich ihr Job, dir zu helfen!

Get Shit done! | Mai – Juli. Nachdem diese administrativen Dinge endlich geschafft sind… genau, kommen noch mehr organisatorische Dinge auf dich zu. Einer der wichtigsten Dinge ist es nun, eine Wohnung zu finden. Das ist je nach Stadt natürlich unterschiedlich, aber generell ist es sehr schwer, etwas Gutes und Preiswertes zu finden. Daher solltest du hierfür genug Zeit einplanen. Auch andere Dinge gilt es zu klären: Wenn ich zu Hause in einer Wohnung/WG wohne, kann ich einen Untermieter finden? Wie viel übernimmt meine Haftpflicht- und Krankenversicherung im Ausland, brauche ich Zusatzversicherungen? Ich musste (schweren Herzens) meinen Nebenjob kündigen, die Zusatzversicherungen abschließen und den Wohnungsdeal festmachen.

Time to say Goodbye | August. Da das französische Semester bereits Anfang September beginnt, war es für mich Ende August Zeit, für 4,5 Monate zu packen und eine Abschiedsfeier mit all meinen Lieben zu genießen.

Almost done |  September. Endlich angekommen. Nach der ersten Nacht in meinem neuen Zuhause ist mir schon mal ein riesiger Stein vom Herz gefallen, denn schließlich war fast alles geschafft. Trotzdem sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass man sich trotzdem noch um einige Dinge kümmern muss. Auspacken, einrichten, sich mit den nächstgelegenen Supermärkten vertraut machen. Ein französisches Bankkonto und einen Handyvertrag einrichten. Sich eventuell um eine Hausratsversicherung und einen Antrag für die französische Wohngeldrückerstattung CAF kümmern. In der Uni seinen Stundenplan zusammen stellen und nicht vergessen, die endgültige Auswahl mit den Koordinatoren von Zuhause abzuklären bzw. das LA zu aktualisieren. Außerdem muss man immer wieder Dokumente an seine Home-Universität schicken. Aber so abschreckend das jetzt auch alles klingt – danach ist es geschafft!

Auch wenn das jetzt alles sehr viel aussieht – lasst euch nicht entmutigen! Vergesst nicht, dass ihr für all das fast ein Dreivierteljahr Zeit habt und – zumindest in der Theorie – immer einen Ansprechpartner. Wie gesagt hatte ich aufgrund nie endendem Papierkram darüber nachgedacht, alles hinzuschmeißen, und jetzt bin ich so froh, doch durchgehalten zu haben. Ich bin jetzt seit 6 Wochen hier und fast fertig mit dem Papierkram – yes!!

Was ich noch einmal betonen möchte: Ich kann euch wirklich ans Herz legen, mit einer Organisation oder einem Programm ins Ausland zu gehen. Der ganze Papierkram ist ja so schon kompliziert genug, da möchte ich nicht wissen, wie es erst wäre, wenn man ganz allein auf sich gestellt wäre. Beim ERASMUS Programm hat man eigentlich sehr gute Chancen, irgendwann im Laufe seines Studiums einen Platz zu bekommen – man darf sogar mehrmals mit ERASMUS ins Ausland, was ich echt cool finde. Die Organisation übernimmt die Universitätsgebühren im Ausland und fördert den Studenten mit ca. 250-350 Euro im Monat, was natürlich eine riesige finanzielle Erleichterung ist.

Ich hoffe dem ein oder anderen einen Überblick über die Vorbereitungen für ein Auslandssemester geben oder ihn motivieren konnte, sich ebenfalls zu bewerben. Auch wenn es viel ist – wenn ich das geschafft habe, schafft ihr das auch!

IMG_9602

How to write good Texts

IMG_9487

“We write to taste life twice – in the moment and in retrospect” Anais Nin

Ich liebe das Schreiben. Egal ob es meine eigenen Gedanken sind, ausgedachte Geschichten oder sogar kalte wissenschaftliche Fakten. Schreiben macht meinen Kopf frei und schenkt mir eine tiefe Ruhe, und wenn die Inspiration erst einmal da ist, könnte ich keine größere Freude empfinden. Tagebuch schreiben ist wie jeden Tag einen Liebesbrief an mein Leben verfassen: Ich zelebriere das Schreiben, denn es beflügelt mich, etwas mit meinen Worten zu erschaffen.

Ich weiß aber, dass es vielen anders geht und natürlich kenne auch ich das Gefühl, dass man so viel zu sagen hat, aber einfach nicht weiß, wie man es in diesem Moment zu Papier bringen soll. Egal was ich schreibe – einen kreativen Text wie eine Kurzgeschichte, Essays für die Uni oder Briefe – mittlerweile befolge ich immer eine bestimmte Struktur, die sich über die Jahre so ergeben hat. Ich bin natürlich kein Profi, und für Jeden funktioniert etwas Anderes, aber das hier sind meine Tips für mehr Struktur und Freude am Schreiben.

A clean environment

  • Generell ist eine saubere ordentliche Umgebung mit frischer Luft immer besser, um sich zu konzentrieren. Auch wenn es schwer fällt: Kein Fernsehen oder Youtube-Videos im Hintergrund laufen lassen und das Handy am besten ganz weit weg legen.
  • Musik am besten nur leise laufen lassen. Es sollte Musik sein, die dich nicht zu sehr ablenkt. Im besten Fall trägt sie zur Stimmung deines Textes bei oder inspiriert dich durch gute Songtexte noch mehr.

IMG_9493

Collect thoughts, not things

  • Jeder, der schon mal einen Aufsatz schreiben musste, kennt diese Krise: Das leere Blatt starrt dich an, und obwohl du weißt, dass du jetzt unbedingt anfangen musst zu schreiben, kannst du es einfach nicht. Alle möglichen Ideen zum Thema: wie weggeblasen.
  • Deshalb: Lasse deine Gedanken im Voraus um das Thema kreisen! Die besten Ideen kommen mir auf Bahnfahrten, beim Spazieren gehen oder kurz vorm Einschlafen. Immer schön jeden Gedankenschnipsel aufschreiben! Meine Notizapp auf dem Handy quillt fast über, und all diese spontanen Eingebungen zu sehen, macht mich glücklich.
  •  Wenn du erste Ideen hast, ist es am Besten, nochmal gezielt zu Brainstormen. In der Schule habe ich es immer gehasst, aber jetzt benutze ich Brainstorming und die dazugehörige Mindmaps öfter als gedacht: für Geburtstagsgeschenke, wichtige Entscheidungen und das Schreiben.
  • Sammle also gezielt Gedanken oder Gefühle, die dir konkret zu deinem Thema einfallen. Du kannst dich auch gern an einem Zitat orientieren. Schreib alles auf, und schau, wo du noch mehr findest. Beim kreativen Schreiben ist das mein liebster Punkt. Formulierungen, schöne Adjektive und Zitate aus der Luft zu sammeln und darüber den Rest der Welt vergessen.

IMG_9495 (1)

Organize it

  •  Was ist dein Ziel? Überlege dir ein Fazit und eine Ausgangssituation. Beim kreativen Schreiben kann das natürlich auch erst im Schreibprozess entstehen, aber vor allem bei wissenschaftlichen Texten ist es meiner Meinung nach wichtig, ein klares Ziel zu haben.
  • Ordne deine Notizen. Bei einem Essay nach Thesen strukturieren, bei einer Erörterung logischerweise nach Pro und Contra und beim kreativen Schreiben sortierst du einfach was gut zusammen passt, was einen Spannungsbogen aufbaut etc. Es muss nicht unbedingt chronologisch aufgebaut werden, auch eine Anachronie kann sehr schön sein.
  • Formuliere deine Gedanken aus und fasse deine Notizen zu einzelnen Abschnitten zusammen. Dabei fange ich oft ganz in der Mitte an, denn die Grundordnung ist ja schon da.
  • Verbinde die Abschnitte, feile an Formulierungen, überlege dir einen Titel. Meistens fällt mir in der Brainstormingphase ein Titel ein.

IMG_9502

Extra Tips

  • Immer eine Karaffe mit Leitungswasser und ein Glas auf dem Schreibtisch stehen haben. Ich habe immer das Gefühl, dass mein Gehirn beim Lernen oder Schreiben ganz viel Flüssigkeit braucht!
  • Leichtes Fingerfood wie Weintrauben, Himbeeren, Cocktailtomaten, Nüsse oder Schokolade finde ich toll zum zwischen drin snacken:)

Habt ihr euch auch bestimmte Strukturen angewöhnt, oder schreibt ihr einfach drauf los? Wenn ihr noch weitere Tipps habt, teilt sie gern in den Kommentaren!

University Life Lately

IMG_0069Wörterbücher, Aufsätze, Uniräume und Stundenpläne – das beschreibt die letzte Woche ziemlich gut. Vor ein paar Monaten konnte man sich für einen Vorbereitungskurs an meiner neuen Uni hier in Lyon anmelden, der extra für ausländische Studenten gedacht ist. Da dieser normalerweise fast 400 Euro kostet und er uns als Studenten aus Frankfurt (der Partnerstadt von Lyon) gratis angeboten wurde, dachte ich, dass mir das ja bestimmt nicht schaden wird. Ein kleiner Sprachkurs, zur Auffrischung der Sprachkenntnisse, zum Kennenlernen neuer Leute und der Uni. Die Sprachkurse fänden ein paar Stunden vormittags statt. Dachte ich.

Wie sich heraus stellte, kam es ganz anders. Wir wurden zu Beginn mit einem enorm vollen Stundenplan und Hausaufgaben en masse überschüttet. Dafür fällt mir wirklich kein anderes Wort ein als Boot Camp! Daher war die Woche sehr anstrengend und sehr emotional. Jeder Tag war eine Abwechslung aus Überforderung, Freude über Neugelerntes und neue Freunde, unglaublich langweiligen Unterrichtsstunden, diversen Nervenzusammenbrüchen, Mittagspausen am Rhône-Ufer in der Sonne, Selbstzweifeln, manchmal sogar Tränen, und endete mit einer Nacht der Hausaufgaben, die meine Freundin und ich mit tiefen Augenringen vorm Schreibtisch verbrachten.

Deshalb musste ich wirklich laut lachen, als ich gestern auf Instagram diesen Spruch las: “Is it too early in the semester to have a mental breakdown yet?” Die Antwort lautet: Nein! Und es ist ja sogar nur die Semestervorbereitung gewesen, haha. Aber ich sehe natürlich auch gern die positiven Seiten: ich habe schon viel gelernt über die Methoden, die in französischen Unis benutzt werden und die ich auch anwenden werden muss. Ich habe super nette Menschen kennen gelernt, mein Französisch bereits ein kleines bisschen verbessert und vor allem nach diesen 2 Wochen bereits 4 Credit Points in der Tasche.IMG_0073Und heute, nach 5 Stunden Klausuren und einem enormen Schlafmangel können wir endlich sagen, dass wir es geschafft haben – und das ist ein tolles Gefühl. Jetzt muss ich nur noch nächste Woche eine Klausur hinter mich bringen und hoffe, dass dann endlich ein geregelter Alltag für mich losgehen kann. Denn ja, natürlich will ich hier viel lernen. Aber diese 2 Wochen haben mir auch vor allem gezeigt, was ich nicht will: Die Tage und Abende nur in der Uni und am Schreibtisch verbringen und meinen ganzen Alltag nur auf Leistung ausrichten. Stattdessen will ich diese Stadt erleben, die Leute und die Kultur, die Umgebung und so viel entdecken und ausprobieren wie nur möglich!!

So, jetzt haben meine Freundin und ich uns nach diesem Stress wirklich eine Belohnung verdient. Nachdem wir schon essen waren, werden wir uns jetzt mit Gossip Girl, Tee und Schokopudding ins Bett kuscheln. Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag!

Ein Lebenszeichen

IMG_4183Bonjour mes amis! Ich sitze gerade mit meiner lieben Freundin in einem kleinen Café mitten in Lyon, trinke eine heiße Schokolade – un chocolat chaud <3 -,und finde es ganz fantastisch, dass andere Studenten hier ebenfalls mit ihren MacBooks im Schaufenster sitzen und das freie Wlan ausnutzen (das Wlan funktioniert nämlich noch nicht in meiner Wohnung). Heute vor einer Woche bin ich in meiner neuen Stadt angekommen. Und ich musste daran denken, was ich mir am Tag vor meiner Abreise alles für Gedanken gemacht hatte.

Der Himmel war rosa und es regnete. Das Leben ist schön. Schon jetzt spürte ich die Sehnsucht; wie sehr würde ich das alles vermissen. Sommerregen prasselte auf den heißen Asphalt. Die letzten Tage verbrachte ich in stillem Genuss: Ich betrachtete mein Zuhause mit anderen Augen, mit den Augen einer Fremden. Es wird mir fehlen, meine Familienmitglieder anhand ihrer Schritte im Treppenhaus erkennen zu können, die Pfote meiner Katze auf meiner Haut zu spüren. Die ausgefransten Läufer, sogar die werden mir fehlen. Aber am Meisten die Menschen – alle meine Lieben. Ich lag lesend im Bett, während ich über all das nachdachte. Der Regen prasselte durch das offene Fenster… Eine andere Facette des Sommers, genauso wunderbar.

11992283_1127540303941685_1172605192_n

Auch wenn ich aufgeregt war, spürte ich eine große Ruhe in mir. Ich sah alles schon genau vor mir: Wie ich mit meiner Freundin 6 Stunden im Zug sitzen würde, und wie wir erneut über alles redeten, worüber wir Angst hatten und uns freuten. Was wir noch erledigen müssten (Bankkonto, Handyvertrag, Haftpflichtversicherung) und welche Sehenswürdigkeiten wir bei unserem ersten Stadtrundgang anschauen wollten. Oder ob wir uns beim Erkunden unseres neuen Zuhauses einfach treiben lassen würden.

Wie wir abends in “meiner” Wohnung sitzen und etwas kochen würden, vielleicht Miraculi. Und wie wir ein paar Tage später zusammen den universitätsvorbereitenden Sprachkurs besuchten.
Ich sah vor mir, wie ich abends aus meinem Dachfenster nach draußen schauen, ein Buch lesen, den Schreibtisch vors Fenster schieben, im Bett Gossip Girl schauen würde. Wie ich mit meinen Lieben skype und auf den riesigen Märkten der Stadt einkaufen gehe. All das sah ich schon so genau vor mir, als wäre es bereits passiert. Und ich fühlte mich sehr wohl in meiner Zukunft.

11992158_1127540283941687_1957279515_n

Um es kurz zu machen: mehr oder weniger ist alles genauso oder noch besser, als ich es mir vorgestellt habe. Seit einer Woche ist mein Leben so voller neuer Eindrücke und Impressionen, und ich liebe es. Es geht mir hier wunderbar. Auf dem Foto ganz oben seht ihr das Ufer der Rhône, direkt gegenüber von der Uni. Fotos können nicht annähernd beschreiben, wie schön ich die Stadt finde. Aber zurück zu dem Café, in dem ich sitze: Die heiße Schokolade schmeckt toll, und neben mir liegt mein Tagebuch, um alle neuen Erlebnisse gleich festzuhalten. Ich freue mich schon sehr darauf, sie mit euch zu teilen!

Exciting News! Mein Auslandssemester

Ihr Lieben – bald wird sich etwas Bedeutendes in meinem Leben verändern. Ich werde umziehen, in ein anderes Land. In das Land der Liebe, der Macarons und Eclairs; genauer gesagt in die Stadt Lyon. Ich habe die Chance, dort mein drittes Semester als ein Auslandssemester zu absolvieren. Lyon ist nach Paris und Marseille die 3. größte Stadt Frankreichs und in nicht mal einer Woche werde ich dank einer glücklichen Fügung im Herzen der Stadt wohnen, zwischen den beiden Flüssen Saône und Rhône. Ich werde zum ersten Mal länger von zu Hause weg sein, mit fremden Menschen zusammen wohnen, auf einer fremden Sprache studieren, mich aus meinem vertrauten Umfeld heraus wagen. Ich freue mich schon so sehr, die Stadt mit meiner Freundin zu erkunden und, auch wenn es noch ein bisschen hin ist, jetzt schon auf das alljährliche Lichterfest, das im Dezember um meinen Geburtstag herum alle Gebäude in bunte Lichterspiele tauchen wird.

Aber erst mal – wie ist es dazu gekommen? An meiner Uni wurde Werbung gemacht, sich für ein Stipendienprogramm zu bewerben, mit dem man ins Ausland gehen kann. 10 Tage vor dem Einsendeschluss erfuhren meine Freundinnen und ich, dass man sich nur einmal im Jahr bewerben kann. Wir haben wirklich die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen – eine Online-Bewerbung, Lebenslauf, ein Motivationsschreiben auf (gutem!) französisch und und und… wie sollten wir das alles in 10 Tagen, ohne Plan und Ansprechpartner und mitten in der Prüfungsphase schaffen? Außerdem wurde mir so gut wie jedes Mal gesagt, dass ich als Erstsemester so gut wie gar keine Chance habe, genommen zu werden. Nachdem ich die Unterlagen in ein paar stressigen Tagen zusammen gestellt hatte, überlegte ich tatsächlich, sie überhaupt nicht abzugeben, da meine Chancen ja anscheinend sowieso aussichtslos waren. Einer Eingebung folgend gab ich sie doch ab… und erhielt erstaunlicherweise bereits im Februar die positive Nachricht: ich wurde sowohl in das Stipendienprogramm als auch an der französischen Universität aufgenommen. Jetzt ist dieses halbe Jahr der Vorbereitung so schnell umgegangen, und meine Reise steht so kurz bevor. Was lernen wir daraus? Immer alles versuchen, und sich nicht von anderen klein reden lassen. Immer an sich glauben und jede Chance wahrnehmen.

“Decide that you want it more than you are afraid of it” ist mein Mantra geworden für die vergangenen Monate. Da französische Unis anscheinend überhaupt nichts von Organisation oder so etwas wie Vorlesungsverzeichnissen halten, war das Zusammenstellen der Kurse für das Auslandssemester (ich musste das ungefähr im Mai abgeben) eine einzige Katastrophe und ich habe sogar manchmal überlegt, ob ich das Bewerbungsverfahren nicht einfach abbrechen soll, weil mich das alles so viel Zeit und Nerven gekostet hat. Das Wort “Learning Agreement!!!” (also meine Kurszusammenstellung und andere Dokumente, die man bis zu einer Frist in Frankreich einreichen musste, um den Platz endgültig zu bekommen), stand ungefähr 3 Monate mit 3 dicken Ausrufezeichen auf meinen To-Do-Listen. Und ich hasse es, wenn etwas so lange dort steht! Jetzt bin ich selbstverständlich froh, nicht aufgegeben zu haben.

Natürlich habe ich auch heute noch manchmal ein mulmiges Gefühl bei der Sache – Angst, dass ich meine BahnCard verliere oder in der Uni nichts verstehe oder dass die Bibliotheken dort keine deutsche Roman-Abteilung haben. Dass ich zu großes Heimweh haben werde. Außerdem flößt mir das Unigebäude schon auf Bildern (ihr seht es auf den Fotos links und rechts) großen Respekt und Ehrfurcht ein. Aber dafür ist es auch wunderschön, wie es da direkt am Flussufer liegt. Trotz allen Ängsten überwiegt die Vorfreude auf die vielen neuen Erfahrungen und das Datum meiner Abreise, auf das ich jetzt schon seit Februar gespannt warte. Ich würde mich freuen, wenn ihr mit auf die Reise kommt!

Bildquellen: Pinterest und folgende Seiten:  / https://de.wikipedia.org/wiki/Lyon / http://www.lilies-diary.com/lichterfest-in-lyon-winterdepression-adieu/  / http://www.uq.edu.au/uqabroad/universite-lumiere-lyon-2  / http://www.meilleures-licences.com/licence-economie/universite-lumiere-lyon-2-licence-sciences-economiques-et-gestion.html / http://goista.com/lyon-the-gastronomic-epicentre-of-france/